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Neue GOT - Teil 2: Die Hetzkampagnen der Reiterlichen Vereinigung FN - eine Polemik

Neue GOT – Teil 2: Die Hetzkampagnen der Reiterlichen Vereinigung FN – eine Polemik

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Etwas mehr als ein Jahr ist die neue Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte nun in Kraft. Nach dem wichtige grundsätzliche Fakten vermittelnden Fazit für die Kleintierpraxis letzte Woche wollen wir uns im zweiten Teil dieser Mini-Serie mit der aktuellen konzertierten, gegen die neue Gebührenordnung und uns Tiermediziner:innen gerichteten Aktion der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, allgemein kurz als FN (Fédération Équestre Nationale) bezeichnet, beschäftigen. Konzertierte Aktion deshalb, weil die FN einerseits Ende November unter eigenem Namen eine Unterschriftenaktion mit der Bezeichnung „GOT – So nicht!“ gestartet hat und andererseits in den nächsten Tagen zusätzlich unter falscher Flagge, der sogenannten „Vereinigung Deutscher Tierhalter (VDTH)“, eine Petition mit der Überschrift „GOT – JA, aber FAIR!“ auf den Weg bringen wird.
Wieso „unter falscher Flagge“? Na ja, „Vereinigung Deutscher Tierhalter“, mit der sexy Four-Letter-Abkürzung VDTH, hört sich ja schon ganz schön protzig an. Da schweben einem doch sofort zig Millionen deutscher Tierhalterinnen und Tierhalter vor dem geistigen Auge, ein wahrhaft gewaltiger Teil der Bevölkerung, der von dieser „Vereinigung“ angeblich vertreten wird. Aber wie viele Mitglieder hat die VDTH nun eigentlich? Man findet leider nichts darüber, sicher aus gutem Grund. Von wem wird diese Vereinigung geführt? Schauen Sie es sich gerne selber auf der VDTH-Homepage an: Sechs Personen bilden den Vorstand (sprich: die Häuptlinge ohne Indianer), und für jede dieser Personen lässt sich mit wenigen Klicks eine Verbindung zur Pferde(zucht)-Szene herstellen. Man beachte bitte weiterhin in der Satzung den Gründungsort der „Vereinigung“, nämlich Warendorf. Warendorf? Da klingelt doch was? Ja, richtig, das ist der Sitz der FN!

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Ein Jahr neue GOT - Teil 1: Fazit für die Kleintierpraxis

Ein Jahr neue GOT – Teil 1: Fazit für die Kleintierpraxis

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Die neue Gebührenordnung (nGOT) für Tierärztinnen und Tierärzte trat am 22. November 2022 in Kraft. Diese Neufassung lag mehr als ein Jahrzehnt in der Luft, wurde aber von der Politik immer wieder auf die lange Bank geschoben. Wie in der Ära Merkel leider in vielen Bereichen üblich, wurden trotz aller Warnungen vor der inzwischen eingetretenen Versorgungskatastrophe statt des eigentlich notwendigen Druckverbandes nur kleine Heftpflaster auf die arteriellen Blutungen der Tierärzteschaft geklebt, in Form von zwei rein prozentualen und angesichts der allgemeinen Lohn- und Preisentwicklung völlig unzureichenden Anpassungen und einer Erhöhung der im Notdienst berechenbaren Gebühren.
Nun haben wir seit einem Jahr die Neufassung, die endlich in einer deutlich verbesserten logischen Struktur sehr viele inzwischen übliche diagnostische und therapeutische Verfahren abdeckt, die in der alten GOT nicht mal erwähnt waren, und die überdies den realistischen Zeitaufwand der verschiedenen Tätigkeiten berücksichtigt, auf der Basis einer zwar nicht perfekt, aber doch sehr vernünftig gemachten Studie einer vom zuständigen Bundesministerium beauftragten Beratungsfirma. Zeit für ein praxisinternes Fazit, bevor wir uns (Achtung: Teaser!) im dann hoffentlich schnell folgenden zweiten Teil der aktuellen und maximal lächerlichen Petition der Trotzkinder von der Reiterlichen Vereinigung FN widmen!

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"Das würde ich der Tierärztekammer melden!" - Was ist das eigentlich

„Das würde ich der Tierärztekammer melden!“ – Was ist das eigentlich, die Kammer? Was macht sie? Was macht sie nicht?

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Zitate wie das aus der Überschrift liest man im Netz bei Diskussionen von vermeintlichem tierärztlichen Fehlverhalten sehr häufig. Sie belegen einerseits, dass den meisten Leuten bewusst ist, dass „die Kammer“ eine Art Aufsichtsbehörde der Tierärzteschaft ist, andererseits aber auch, dass es teilweise völlig falsche Vorstellungen gibt über die Aufgaben und Kompetenzen dieser „berufsständischen Körperschaft des öffentlichen Rechts“.
Diese Jahr sind meine Kollegin und designierte Nachfolgerin Johanne Bernick und meine Wenigkeit bei den alle fünf Jahre stattfindenden Wahlen in die Vertreterversammlung (das „Parlament“) der Landestierärztekammer Baden-Württemberg gewählt worden. Wir sind beide in verschiedenen Ausschüssen (also den eigentlichen Arbeitsorganen einer Kammer) tätig, ich selbst auch als Beisitzer im Vorstand. Deshalb ist mir daran gelegen, mal ganz grundsätzlich zu erläutern, was „die Kammer“ eigentlich ist und was sie tut.

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Absolute Pflichtlektüre (und natürlich Weihnachtsgeschenk-Tipp): Zwei neue und wichtige Bücher!

Absolute Pflichtlektüre (und natürlich Weihnachtsgeschenk-Tipp): Zwei neue und wichtige Bücher!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Es gibt zwei neue Bücher, die so bemerkenswert sind, dass ich sie hier in unserem Blog vorstellen und dringend allen ans Herz legen möchte, die sich in der heutigen Zeit noch dazu in der Lage sehen, die Aufmerksamkeitsspanne für ein ganzes Buch aufzubringen. Es geht um Prof. Dr. Achim Grubers „Geschundene Gefährten – Über Irrwege in der Rassezucht und unsere Verantwortung für Hund und Katze“ und Sophie Strodtbecks „Sexualverhalten, Hormone, Kastration bei Hunden: Let´s talk about Sex“.
Wer sich aktuell für die Anschaffung eines Hundes (bezüglich Prof. Grubers Buch: auch einer Rassekatze) interessiert und diese Bücher nicht gleich vorab liest, ist so richtig selber schuld, wenn er im weiteren Verlauf vor einem ausgemachten Schlamassel steht, der leicht vermeidbar gewesen wäre. Ich halte das in beiden Büchern unterhaltsam und glänzend vermittelte Wissen wirklich für absolut unverzichtbar!

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Die Allgemeine Untersuchung: Ein Zankapfel der Gebührenordnung

Die Allgemeine Untersuchung: Ein Zankapfel der Gebührenordnung

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin
Ein Zitat: „Freitag musste ich direkt wegen Impfung zum Tierarzt. Gestern Abend hab ich mir erstmals die Rechnung angeschaut und bin irgendwie stutzig geworden: Zunächst ist dort „Allgemeine Untersuchung mit Beratung“ aufgeführt. Ist ja auch okay. Ich denke, dass es üblich und auch positiv ist, dass sich der Tierarzt vor der Impfung ein Bild vom Gesundheitszustand des Hundes macht (Kontrolle der Zähne, Augen, Ohren). Weiter unten steht allerdings noch mal „Eingehende Untersuchung einzelner Organe“ – was soll das bitte sein? Das Abhören des Hundes oder wie? Hätte jetzt gedacht, dass das auch zur allgemeinen Untersuchung gehört, wenn er das Hundchen mal kurz an Herz und Lunge abhört. Und damit meine ich wirklich kurz (so 10 – 20 Sekunden) und das ist für mich auch nicht „eingehend“! Und dafür berechnet der xy Euro netto extra?“
Mit diesem Zitat haben wir schon einmal einen Artikel eingeleitet, der sich mit der Bedeutung und der Komplexität der körperlichen Untersuchungstechniken in der Tiermedizin beschäftigt. Das war im Sommer vor zwei Jahren. An der Diskussion bzw. der Streiterei um Umfang und Berechnung der Gebührenordnungspositionen „Allgemeine Untersuchung“ (AU) und „Eingehende Untersuchung“ (EU) hat sich seitdem nicht viel geändert, eher im Gegenteil, denn seit Inkrafttreten der neuen Gebührenordnung im November 22 schielen ja viele Tierbesitzer:innen recht argwöhnisch auf ihre Rechnungen.

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Ihr wollt ein möglichst gesundes Haustier? Dann Finger weg von allen Extremen!

Ihr wollt ein möglichst gesundes Haustier? Dann Finger weg von allen Extremen!

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin
Wann immer man über Qualzucht bzw. angeborene Einschränkungen und Krankheiten bei Haustieren schreibt, taucht in den Kommentaren unweigerlich die Frage auf, welche Hunde-, Katzen- oder Kaninchenrasse denn überhaupt noch „gesund“ wäre, meist gekoppelt mit der in resigniertem Tonfall getroffenen Feststellung, dass „alle Rassen, aber auch die Mischlinge irgendwie krank wären“.
Das halten wir für falsch. Mal bezogen auf den Hund listet die FCI etwa 360 Rassen auf, alles in allem dürfte es aber ca. 800 geben. Insgesamt laufen auf dem Planeten ungefähr eine halbe Milliarde Hunde und rund 760 Millionen Katzen rum, und die wenigsten von ihnen weisen wirklich Qualzuchtmerkmale auf. Qualzuchtmerkmale sind nach unserer Definition angeborene Probleme, die bei einem großen Teil der Nachzucht auftreten und unter denen ein Tier permanent, jeden Tag, leidet, beispielsweise Atemprobleme, nicht funktionelle Augenlider oder ein Körper, der für die betreffende Spezies normale Aktivitäten erschwert bis unmöglich macht. Qualzuchtmerkmale sollten nicht mit ebenfalls angeborenen Prädispositionen für bestimmte Erkrankungen verwechselt werden, die bei der jeweiligen Rasse zwar nachweislich häufiger auftreten als bei anderen, die sich aber nicht zwangsläufig realisieren müssen. Solche Prädispositionen gibt es tatsächlich bei fast allen Tierarten und Rassen, davon abgesehen natürlich auch bei uns Menschen. Es leuchtet also ein, dass es nicht mal im Ansatz möglich ist, obige Frage nach gesunden Rassen mit einer Art Positivliste zu beantworten.

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Suicide - proudly sponsored by Google

Suicide – proudly sponsored by Google

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Völlig ernst gemeinte Triggerwarnung: Kolleginnen und Kollegen, denen es aktuell psychisch nicht gut geht, eventuell gar noch im Zusammenhang mit Internet-Bewertungen, könnten ihr Befinden durch das Lesen des Artikels verschlechtern!
Kürzlich hat sich (leider muss man sagen: mal wieder!) eine junge Kollegin und Praxisinhaberin das Leben genommen. Die Suizidrate unter Tierärztinnen und Tierärzten ist im Vergleich zur Normalbevölkerung bestürzend hoch, die absolut höchste aller erfassten Berufe, mehr als doppelt so hoch wie bei den Humanmediziner:innen und etwa viermal so hoch wie in der Normalbevölkerung.
Die Gründe für diese traurige Tatsache sind sicher vielfältig, manche davon offensichtlich, andere müssen noch näher erforscht werden. Ein ganz entscheidender Faktor steht in meinen Augen aber fest: Die inzwischen allgegenwärtige Angst, zum Opfer von in manchen Phasen des Berufslebens buchstäblich existenzgefährdender Schmähkritik zu werden, macht vielen bzw. den meisten von uns extrem zu schaffen, manchen so sehr, dass sie damit einfach nicht mehr fertig werden.

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Qualzucht Basset Hound

Qualzucht Basset Hound

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Wenn wir uns hier gegen Qualzucht engagieren, wird uns manchmal vorgeworfen, dass wir uns zu sehr auf die brachycephalen (kurzköpfigen) Rassen konzentrieren und Qualzucht bei anderen Hunderassen ignorieren würden.
Das ist nicht der Fall! Als praktizierende Tierärzt:innen sehen wir letztendlich in unserem Alltag alles, was der Mensch mit seinem „besten Freund unter den Tieren“ in den letzten 100 Jahren angestellt hat. Unsere Konzentration auf die Brachycephalen liegt rein darin begründet, dass diese Hunde in Mode und dementsprechend extrem häufig sind und dass ständige Atemnot und eine völlig unzureichende Thermoregulation wirklich die qualvollsten Einschränkungen darstellen.
Wir wollen aber beileibe nicht unterschlagen, was in anderen Bereichen völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Erst vor Kurzem haben wir ein entsprechendes Video zum Deutschen Schäferhund gezeigt. Schauen wir uns heute mal den Basset Hound an, eine Rasse, deren brutale Deformation durch völlig verantwortungslose Züchter:innen und Zuchtrichter:innen einem wirklich die Tränen der Wut und des Mitleids in die Augen treiben kann. Bei unseren Betrachtungen behalten wir bitte immer die dreiste Aussage der sogenannten „Gelben Initiative“ des VDH im Hinterkopf: „Kontrollierte Hundezucht ist keine Qualzucht!“

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Alltagserkenntnis: Das System ist kaputt und wird so schnell nicht wieder heile!

Alltagserkenntnis: Das System ist kaputt und wird so schnell nicht wieder heile!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Seit Jahren machen wir hier im Blog die immer weiter zunehmende Krise des tiermedizinischen Systems zum Thema. Theoretisch ist das alles klar wie Kloßbrühe: Kliniksterben, Fachkräftemangel, etc. pp. In der Praxis ist das dann in seinen Auswirkungen trotzdem selbst für uns Profis manchmal echt schockierend!
Ausgangslage am Tag X: Meine Frau und ich sind im Urlaub in Südfrankreich. Meine Kollegin und designierte Nachfolgerin Johanne Bernick ist zur Hochzeit ihres Bruders unterwegs nach Berlin. Unsere Kollegin Melanie Hentschke macht aufgrund dieser Umstände eingeschränkten Dienst in der Praxis. Frau Hentschke ist eine voll qualifizierte Tierärztin, hatte aber bisher noch keine Gelegenheit, sich die erforderlichen manuellen Fähigkeiten für endoskopische Untersuchungen anzueignen.
Am Frühstückstisch im Ferienhaus erreicht uns (an einem Wochentag!) die Nachricht eines langjährigen Stammkunden der Praxis, dass seine junge Hündin wohl am Vortag beim Spaziergang etwas eingeatmet haben müsse – verdachtsweise eine Mäusegerstengranne, volkstümlich „Schliafhansel“ genannt – und sie nun Husten mit blutigem Auswurf zeigen würde. Der Kunde lebt 100 Kilometer von Ulm entfernt und hat sich vorsorglich schon in aller Frühe auf den Weg zu uns gemacht. Wir teilen ihm sofort mit, dass wir aufgrund der besonderen Umstände an diesem Tag nicht dazu in er Lage sind, eine in so einem Fall natürlich klar notwendige Bronchoskopie (endoskopische Untersuchung der Luftröhre und der Bronchien) durchzuführen, sagen ihm aber zu, uns von hier aus telefonisch um seine Unterbringung als Notfall in einer anderen Einrichtung zu bemühen und ihn dann entsprechend umzuleiten.
Das Ende vom Lied: Wir haben fast 90 Minuten (!) am Telefon (und natürlich in diversen Warteschleifen) verbracht und sind in x Praxen und Kliniken in einem Umkreis von etwa 80 km um Ulm mit unserer Bitte um Versorgung der Patientin abgeblitzt. Natürlich haben wir uns dabei auf (vermeintlich) personalstarke und leistungsfähige Einrichtungen konzentriert. Ein kurzer Abriss ohne Anspruch auf Vollständigkeit: AniCura Kleintierzentrum Neu-Ulm GmbH: Nur ein Tierarzt im Dienst, keine Kapazitäten frei. AniCura Kleintierklinik Babenhausen GmbH: Keine freien Termine. Tierklinik Gessertshausen: Keine Kapazitäten frei. AniCura Kleintierspezialisten Augsburg: Kein Durchkommen durch die Warteschleifen, sowohl unter der Telefonnummer für Tierbesitzer:innen als auch unter der speziell für überweisende Kolleg:innen. AniCura Kleintierspezialisten Kempten: Keine freien Termine. AniCura Tierklinik Stuttgart Plieningen: Keine Kapazitäten frei, usw. und so fort.

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Kastration: Nur legal mit medizinischer Indikation?

Kastration: Nur legal mit medizinischer Indikation?

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin
Kann man ja im Netz allenthalben lesen: „Eine Kastration ohne medizinischen Grund ist illegal!“. Dabei wird regelmäßig auf Paragraph 6, den sogenannten Amputations- und Organentnahme-Paragraphen des Tierschutzgesetzes abgehoben, speziell auf die Formulierung:
„Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn (…) zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder – soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen – zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.“
Dabei gewinnt man immer den Eindruck, dass die meisten nach der Hälfte dieses Absatzes zu lesen aufhören. Anders lässt sich nicht erklären, dass so häufig und so felsenfest behauptet wird, dass eine Kastration ausschließlich aufgrund einer medizinischen Indikation durchgeführt werden dürfe. Die reichlich gummiartige Formulierung „zur weiteren Nutzung und Haltung des Tieres“ öffnet nämlich Tür und Tor auch für Kastrationen aus anderen als rein medizinischen Gründen.

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