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BARF-Menüs? Was soll der Unsinn?

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Die Stiftung Warentest hat sich in Ausgabe 6/19 ihres Magazins „test“ mal wieder Hundefutter vorgenommen, in diesem Fall Nassfutter. Wie immer löst das in interessierten Kreisen eine gewisse Wallung aus, weil halt die Ergebnisse und ihr Zustandekommen vielen Leuten nicht in ihr Weltbild passen.
Eine Diskussion des Tests an sich erspare ich mir. Das quasi-religiöse Thema „Ernährung“ gehört (zusammen mit Impfen und Entwurmen) zu den Bereichen, in denen viele Tierärzte (auch ich) einfach keinen Bock mehr haben, Fakten zu liefern, die dann doch wieder entweder ignoriert oder als weltumspannende Verschwörung zwischen Tiermedizin und „Big Pharma“ verdammt werden.

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Reisekrankheit (Kinetose, Motion Sickness) beim Hund

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Uns selber hat es bisher nie erwischt. Entweder haben wir Glück gehabt oder wir machen irgendwas richtig, was andere Hundebesitzer falsch machen. Aber bei jedem neuen Welpen habe ich anfangs subtil Schiss, denn wenn man als ständig (und sogar zum Spaß, Pfui!) mit dem Auto rumfahrender Mensch an einen Hund gerät, der zur Reisekrankheit neigt, dann hat man echt die Pest am Hals.
Eigentlich sind die Chancen ganz gut, dass man sein ganzes Leben lang Hunde hält, ohne dass sich einer als KFZ-Problemfall entpuppt, denn über den Daumen gepeilt ist nur jeder fünfte bis sechste Hund betroffen. Passiert es aber, kann das Leben hochgradig mobiler Besitzer plötzlich und dauerhaft sehr, sehr kompliziert werden.

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Illegale Importwelpen und die Grenzen der tierärztlichen Schweigepflicht

Illegale Importwelpen und die Grenzen der tierärztlichen Schweigepflicht

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Hier mal wieder ein (sehr kurzer) Artikel aus aktuellem Anlass: Gestern wurde mir ein Welpe wegen wiederholtem Erbrechen und eingeschränktem Allgemeinbefinden vorgestellt. Ein kurzes Studium des vorgelegten Impfpasses ergab, dass der allenfalls knapp 8 Wochen alte Zwergspitz aus Bulgarien stammte und nicht gegen Tollwut geimpft war. Außerdem war er sowohl von Endo- als auch von Ektoparasiten befallen, hatte also Würmer und Flöhe. Und er war leicht erkennbar ziemlich krank.
Jetzt nochmal zum Mitschreiben: Ein aus dem Ausland stammender Welpe muss gültig gegen Tollwut geimpft sein. Diese Impfung darf erst erfolgen, wenn der Welpe mindestens 12 Wochen alt ist, und wird 21 Tage später für einen grenzüberschreitenden Transport nach Deutschland gültig. Wie man es also dreht und wendet: Ein Hund aus dem Ausland kann nicht in einem Alter von weniger als 15 Wochen legal nach Deutschland verbracht worden sein! Ich wäre echt dankbar, wenn diese doch eigentlich ziemlich einfache Regel mal endlich bei allen potentiellen Welpenkäufern ankäme!

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Die Pyometra beim Hund aus Sicht der Besitzer

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Eine Zuschrift: „Ich habe eine junge Hündin und rechne in Kürze mit ihrer zweiten Läufigkeit. Ich mache mir Sorgen, dass sie eine Pyometra bekommen könnte. In mehreren Tierarztpraxen wurde mir gesagt, dass das eine sehr gefährliche Erkrankung wäre und ich deshalb meinen Hund unbedingt kastrieren lassen sollte.“
Ja, das ist die Drohkulisse, die nach wie vor von vielen Kolleginnen und Kollegen aufgebaut wird, und zwar nicht nur gegenüber den Besitzern von Hündinnen, sondern auch in Diskussionen untereinander. Es wird von furchterregenden Komplikationsraten berichtet und von Hündinnen, denen man nicht mehr helfen konnte, weil die Besitzer nicht schnell genug auf die Symptome ihres Tieres reagiert hatten. Ist also die Angst vor der Pyometra ein triftiger Grund für eine prophylaktische Kastration?

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Ein Fall von Kompostvergiftung beim Hund

Ein Fall von Kompostvergiftung beim Hund

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Hundehalter haben häufig einen Garten. In vielen Gärten findet sich heutzutage ein Komposthaufen. Hat man selber keinen, hat der Nachbar einen, und das gern mal an der Grundstücksgrenze, also für den Hund eventuell doch erreichbar.
Vielen Hundebesitzern mag nicht bekannt sein, dass von Kompost eine nicht unbeträchtliche Vergiftungsgefahr für ihr Tier ausgehen kann. Deshalb hier eine kurze Darstellung der Kompostvergiftung von Leyla, einer 3-jährigen, intakten und 36 kg schweren Cane-Corso-Hündin. Die Fotos zeigen Leyla einmal in ihrer ganzen Schönheit und einmal bei ganz schlechtem Befinden während der Behandlung.

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Das Boreout-Syndrom! – Altersbedingte Vernachlässigung beim Hund (Teil 2)

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Einige der älteren Hunde, die man draußen beim Spaziergang melancholisch hinter ihren Besitzern hertrotteln sieht, haben natürlich gesundheitliche Probleme, die sie schlecht zu Fuß machen. Auf dieses Thema bin ich ja in Teil 1 eingegangen. Bei der Mehrheit dürfte der Grund für dieses Verhalten aber darin zu suchen sein, dass sie einfach geistig erstarrt, völlig unterfordert und bezüglich der immer gleichen täglichen Routine vor Langeweile schier um den Verstand gebracht worden sind, also – neudeutsch ausgedrückt – unter einem ausgewachsenen Boreout-Syndrom leiden.
Lassen wir mal den alten Goethe ran, weil der das eben kann, mit einem Zitat aus „Torquato Tasso“, das mir meine Trauzeugin damals zu unserer Hochzeit geschenkt hat:
„Mit fremden Menschen nimmt man sich zusammen,
Da merkt man auf, da sucht man seinen Zweck
In ihrer Gunst, damit sie nutzen sollen.
Allein bei Freunden läßt man frei sich gehn,
Man ruht in ihrer Liebe, man erlaubt
Sich eine Laune; ungezähmter wirkt
Die Leidenschaft, und so verletzen wir
Am ersten die, die wir am zartsten lieben.“

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Sie/er wird halt alt! – Altersbedingte Vernachlässigung bei Hund und Katze (Teil 1)

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Ja, sicher, wir werden alle nicht jünger, und je älter wir werden, desto mehr lassen gewisse Fähigkeiten nach. Wo man mit 20 Jahren noch über einen Zaun gesprungen ist, einfach weil er da war, würde man das mit über 50 Jahren nur noch auf der Flucht vor einer Horde Zombies in Betracht ziehen, und das auch nur, nachdem man vorher seine Zaunspring-App hat ausrechnen lassen, ob und wie das klappen könnte.
Unseren Haustieren geht es nicht anders, nur aufgrund der kürzeren Lebensspanne natürlich noch viel schneller. Trotzdem ist der obige Satz bei unseren vierbeinigen Familienmitgliedern oft genug für viel Leid verantwortlich, Leid, das in vielen Fällen gut verbessert oder gar vermieden werden könnte.

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Berge, Kühe, Hunde, Wanderer – Das österreichische Schlamassel

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Am 30. Juli 2014 habe ich den Blog-Artikel „Kuhherde tötet Wanderin“ veröffentlicht. Den sollten Sie vielleicht noch schnell lesen, weil ich dann nicht alles wiederkäuen muss, was ich damals geschrieben habe. Der Artikel ist für meine Verhältnisse recht kurz und enthält zudem einige für berg- und kuhunerfahrene Städter ganz nützliche Tipps im Umgang mit aufdringlichen oder gar erzürnten Almrindern. Also bis gleich…
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Fertig? Gut, dann weiter im Text! Damals war der aktuelle Anlass der unglückliche Tod der Wanderin, Familienmutter und Hundehalterin. Und jetzt hat das Innsbrucker Landesgericht ein (noch nicht rechtsgültiges) Urteil von höchster Brisanz gefällt, das DAS Wanderurlaubsland Österreich nach meiner Einschätzung so richtig in die Bredouille bringt.

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Kindergartenkinder und Hunde

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Mittags gehe ich immer mit meinem Terrier Nogger durch „unseren“ Wald nach Hause. Der Kindergarten in der Nachbarschaft hat in diesem Wald eine Art Außenstelle, einen sogenannten Waldkindergarten. Manchmal begegnen wir den Kindern, die sich mit ihren Erzieherinnen am Vormittag im Wald aufgehalten haben, wenn sie zum eigentlichen Kindergarten zurücklaufen.
Bei diesen Begegnungen leine ich Nogger immer an, um irgendwelche Irritationen zu vermeiden. Meist bin ich bei diesen Mittagsspaziergängen gedanklich noch halb in der Praxis und eher nur beiläufig auf meine Umgebung konzentriert. Gestern dagegen habe ich die Reaktionen der Kinder aufmerksam beobachten können und war ein bisschen schockiert, denn letztendlich hat sich keines von ihnen wirklich normal verhalten.

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Von resistenten Bakterien, „bösen“ Tierärzten und Humanmedizinern mit Freifahrtschein

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Warnung: Bei diesem Artikel muss man Interesse für das (uns alle betreffende!) Thema „Antibiotika-Resistenzen“ und die Bereitschaft zum Lesen längerer Texte mitbringen!
In meinem erst vor kurzem veröffentlichten Blog-Eintrag „Ein dickes Ei…“ habe ich die Tierbesitzer darüber informiert, wie massiv und wie sinnlos sie in Zukunft durch die am 1. März 2018 in Kraft getretene Neufassung der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV) finanziell belastet werden.
Der Artikel spiegelt die Meinung der allermeisten Kolleginnen und Kollegen und auch unserer Berufsverbände gegenüber dieser halbgaren und wissenschaftlich nicht begründbaren Neuregelung wieder, die eigentlich nur einen Zweck erkennen lässt, nämlich den des politischen Muskelspiels. Nicht verschwiegen werden soll aber auch, dass ich aus der Kollegenschaft zwei ausführliche Meinungsäußerungen erhalten habe, die in eine völlig andere Richtung laufen.

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