BLOG

Tiermedizinische Fachangestellte: Die unbesungenen Heldinnen der Tiermedizin

Tiermedizinische Fachangestellte: Die unbesungenen Heldinnen der Tiermedizin

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Tiermedizinische Fachangestellte (TFAs bzw. im allgemeinen Sprachgebrauch Tierarzthelferinnen) erleben Sie als Patientenbesitzer meist am Behandlungstisch, wo sie Ihr Tier für den Tierarzt fixieren bzw. in die richtige Position für bestimmte Maßnahmen bringen. Das hat dazu geführt, dass in bestimmten Facebook-Kreisen die Berufsbezeichnung „Festhaltefachkräfte“ kursiert. Wie respektlos, herabwürdigend und nachgerade dämlich diese Bezeichnung ist, soll das Thema dieses Artikels sein. Übrigens: Man möge mir verzeihen, wenn der Text bezüglich der durchgehenden Verwendung der weiblichen Berufsbezeichnung nicht politisch korrekt genderneutral ist. Es bleibt nun mal eine Tatsache, dass Frauen über 99 Prozent der TFAs stellen.

Tiermedizinische Fachangestellte: Die unbesungenen Heldinnen der Tiermedizin Weiterlesen »

Kastration auf Probe: Das Suprelorin-Implantat (Kastrations-Chip)

Kastration auf Probe: Das Suprelorin-Implantat (Kastrations-Chip)

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Während die Besitzer bei der Kastration weiblicher Tiere meist darauf hoffen, dass der Eingriff das Wesen der Hündin nicht großartig verändern möge, wird im Gegensatz dazu die Kastration von Rüden überaus häufig mit völlig unrealistischen Erwartungen bezüglich einer Verhaltensmodifikation verknüpft. Man möchte die Operation durchführen lassen, gerne auch auf Rat von „Experten“ wie Hundetrainern und Gassibekanntschaften, weil man hofft, dass der Rüde dadurch „sanfter“, „weicher“ und leichter zu handhaben wird.

Kastration auf Probe: Das Suprelorin-Implantat (Kastrations-Chip) Weiterlesen »

Hunde- und Katzenfutter: Regional vs. Multinational

Hunde- und Katzenfutter: Regional vs. Multinational

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Gestern haben wir die Animal-Haustiermesse in Stuttgart besucht. Dabei fiel mir ein Messestand mit den beliebten Futtersorten Orijen und Acana auf, hergestellt von der kanadischen Firma Champion Petfoods. Beide Futtersorten würde ich als zur qualitativen Oberliga im Bereich Trockennahrung zählend beurteilen. Da wir in unserer Praxis mit dem Vorbericht immer auch die Fütterungsmethode eines Tieres aufnehmen, weiß ich, dass sehr viele Hunde und Katzen mit Produkten aus Übersee oder aus den Fabriken der multinationalen Konzerne ernährt werden. Das macht mir schon aus rein ökologischen Gründen Bauchweh.

Hunde- und Katzenfutter: Regional vs. Multinational Weiterlesen »

FORL - Die Geißel der Katze

FORL – Die Geißel der Katze

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Geißel der Katze! So nennt Kollege Markus Eickhoff, einer der bedeutendsten Zahnspezialisten in Deutschland, die FORL. Prof. Zetner von der Universität Wien hat die Krankheit sogar gern als „Sargnagel der Katze“ bezeichnet. Die vier Großbuchstaben müssen also die Abkürzung für eine ganz schön üble Sache sein.
Der regelmäßige Leser meiner Artikel wird sich jetzt vielleicht fragen, warum ich speziell auf diesem Thema immer wieder rumhacke. Die Antwort ist traurig: Wir bekommen immer noch viel zu viele Katzen mit weit fortgeschrittener FORL auf den Tisch, bei denen wir leider davon ausgehen müssen, dass sie über lange Zeiträume schrecklich leiden mussten. Hartnäckige und wiederholte Aufklärung tut also nach wie vor dringend not!

FORL – Die Geißel der Katze Weiterlesen »

Macht den schönsten Hund hässlich: Cushing-Syndrom bzw. Morbus Cushing

Macht den schönsten Hund hässlich: Cushing-Syndrom bzw. Morbus Cushing

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Meine Endokrinologie-Serie wäre natürlich nicht annähernd vollständig, wenn wir uns jetzt nicht mal um das Cushing-Syndrom, die häufigste Endokrinopathie (hormonelle Störung) des Hundes, kümmern würden.
In Bezug auf die Häufigkeit ist das Cushing-Syndrom (Hyperadrenokortizismus, Nebennierenüberfunktion) der große Bruder des schon besprochenen Morbus Addison (Hypoadrenokortizismus, Nebennierenunterfunktion). Der M. Addison ist nur in seiner Tücke irgendwie medizinisch faszinierender und wurde medizinhistorisch früher entdeckt, weshalb ich ihn zuerst aufs Korn genommen habe.

Macht den schönsten Hund hässlich: Cushing-Syndrom bzw. Morbus Cushing Weiterlesen »

Giardien bei Hund

Giardien bei Hund, Katze und Mensch: Auf dem Weg zur Weltherrschaft?

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Der Artikel wurde von mir im November 2015 veröffentlicht und hat sehr weite Verbreitung gefunden. Inzwischen haben sich einzelne Punkte geändert, so dass kleine Überarbeitungen notwendig geworden sind. Diese Anmerkungen habe ich der besseren Übersichtlichkeit halber fett gedruckt in den Originaltext eingefügt. Wer den Artikel schon kennt, kann sich also auf das Fettgedruckte konzentrieren.
Darf ich vorstellen: Giardia intestinalis, alias G. lamblia, alias G. duodenalis, ein einzelliger Darmparasit, der sowohl den Menschen als auch viele Tierarten befallen kann. Bei Jungtieren und ganz allgemein bei immungeschwächten oder anderweitig erkrankten Individuen können Giardien relativ heftige Durchfälle auslösen. Die Behandlung kann sich hartnäckig gestalten, zu Todesfällen kommt es aber eigentlich nur bei Menschen und Tieren, die bereits durch andere Faktoren extrem geschwächt worden sind oder die keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben.

Giardien bei Hund, Katze und Mensch: Auf dem Weg zur Weltherrschaft? Weiterlesen »

Post hoc ergo propter hoc: Achtung

Post hoc ergo propter hoc: Achtung, Falle!

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Als ich nach dem Abitur meinen Dienst als Fallschirmjäger in der Luftlandedivision der Bundeswehr antrat, war ich fit wie ein Turnschuh, rank und schlank, mit glatter Haut und gesunden Gelenken. Dann wurden mir von der Bundeswehr zwangsweise so einige Impfungen verpasst. Heute bin ich 57 Jahre alt, nicht mehr wirklich schlank, habe tiefe Falten, eine Leistenbruch-OP hinter mir, und mehrere Gelenke tun mir schon bei Alltagsbelastungen weh. Neulich habe ich Kontakt mit einigen Kameraden von damals aufgenommen, und denen geht es allen genau so beschissen. Was haben die uns damals nur angetan mit der Impferei???

Post hoc ergo propter hoc: Achtung, Falle! Weiterlesen »

Beim Tierarzt: Das vergessene Erziehungsthema

Beim Tierarzt: Das vergessene Erziehungsthema

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Bei einer Umfrage unter Tierärzten bezüglich der nervigsten Verhaltensweisen von Kunden war erwartungsgemäß eine bestimmte Sache unter den Top Drei: Hund kommt auf den Behandlungstisch, Tierarzt fängt mit der Untersuchung an, Hund schnappt oder beißt, Besitzer sagt (manchmal gar grinsend): „Oh ja, sorry, hätte ich vielleicht erwähnen sollen, dass er das gern mal macht.“
Allzu häufig kommt das dankenswerterweise nicht vor, aber erlebt haben wir es alle schon. In solchen Fällen kann man eigentlich nur noch den Kopf schütteln und sich fragen, ob der betreffende Kunde noch alle Birnen im Kronleuchter hat. Man würde ja schon meinen, dass jedem klar sein müsste, was es für einen Tierarzt bedeuten kann, wenn er durch einen Biss ernsthaft verletzt wird, zum Beispiel an der Hand, oder? Da geht es manchmal (und ich kenne solche Fälle!) um zeitweise oder dauerhafte Berufsunfähigkeit und damit um Schadenssummen im Millionenbereich. Also bitte: Wenn man als Besitzer schon weiß, dass der eigene Hund dazu neigt, den Tierarzt oder sein Personal zu schreddern, dann ist es ein absolutes No-Go, dies nicht vorab klarzustellen.

Beim Tierarzt: Das vergessene Erziehungsthema Weiterlesen »

Der Kunde ist König! Ja, schon, aber…

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Im Gegensatz zu früher, als man zu diesem Zweck noch mit großem Aufwand Kundenbefragungen durchführen musste, ist es heutzutage für Tierärzte kein großes Problem mehr herauszufinden, wo die Kunden denn so der Schuh drückt. Man muss sich dazu eigentlich nur in genug mit Tiergesundheit befassten Foren und Facebook-Gruppen herumtreiben. Dort wird (natürlich neben viel unsinnigem Pauschal-Gemeckere) durchaus auch berechtigte Kritik an bestimmten und in unserem Berufsstand üblichen Verhaltensweisen geübt, die einem selbst oftmals gar nicht so bewusst sind. Ich bemühe mich sehr, solche „Problemzonen“ zu identifizieren und meine Praxis entsprechend auszurichten. In diesem Artikel möchte ich mir jedoch ausnahmsweise erlauben, den Spieß mal umzudrehen und Ihnen zu erläutern, was Sie als König Kunde tun können, um uns das Leben ein wenig leichter zu machen.

Der Kunde ist König! Ja, schon, aber… Weiterlesen »

Die vier Phasen

Die vier Phasen

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Im Leben eines Mediziners gibt es vier Phasen: Zu Anfang ist er zu Recht unsicher. Danach zu Unrecht sicher. Im dritten Abschnitt seiner Laufbahn ist er zu Recht sicher und zuletzt wird er zu Unrecht unsicher.

Hätte ich diese Feststellung nicht schon als junger Student von einem meiner Professoren gehört, könnte ich jetzt behaupten, sie wäre auf meinem Mist gewachsen. Dass ich sie aufgrund meines eigenen und nicht gerade kurzen beruflichen Lebenslaufs für zutreffend halte, werden manche natürlich als selbsterfüllende Prophezeiung bezeichnen. Befreundete Kolleginnen und Kollegen bestätigen mir aber, dass sie es ganz ähnlich empfinden.

Die vier Phasen Weiterlesen »

Nach oben scrollen