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Die Tierärzte und Big Pharma: Kumpel, Partner oder unruhige Bettgenossen?

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Wo und wann immer man Diskussionen unter Tierbesitzern verfolgt, wird Tierärzten gern und reflexartig eine innige und zum gegenseitigen Vorteil gereichende Beziehung zur Pharmaindustrie unterstellt. Der dabei verzapfte Unsinn geht bis hin zu der geradezu wahnhaften Behauptung, dass die Konzerne den Tierärzten ihre Praxen komplett einrichten würden. Das war und ist natürlich nie der Fall gewesen, denn ich habe außer ein paar Kugelschreibern, Taschenkalendern, Pralinen und China-Schrott-LED-Lämpchen noch nie etwas von Pharmafirmen geschenkt bekommen.
Natürlich leben die für Tierarzneimittel zuständigen Hersteller und die Tierärzte in einer Art von gegenseitiger Abhängigkeit. Die Pharmaindustrie möchte ihre Produkte an den Mann bzw. das Tier bringen und wir Tierärzte sind auf viele dieser Produkte angewiesen, weil sie letztendlich unverzichtbarer Bestandteil unseres Werkzeugkastens sind.

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Schachmatt!

Schachmatt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Eigentlich bin ich trotz meiner Blog-Schreiberei und vielfältiger Aktivitäten in den sozialen Medien außerhalb meiner beruflichen Tätigkeit ein eher verschlossener Mann. Gerade durch meinen Beruf bin ich daran gewöhnt, meine Gefühle nicht allzu sehr nach außen zu tragen.

Trotzdem – manchmal muss einfach was raus, und weil es durchaus von tiermedizinischem Belang ist, will ich heute von unserem Kater Geiri erzählen, den wir letzten Samstag im Alter von gerade mal 12 Jahren einschläfern mussten.

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Stellungnahme des European Academies Science Advisory Council zur Homöopathie

Stellungnahme des European Academies Science Advisory Council zur Homöopathie

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Als ich im Juli 2016 meinen Artikel „Alternativmedizin? Führen wir nicht!“ veröffentlicht habe, waren (wenig überraschend) die Reaktionen aus dem Lager der Homöopathie besonders heftig.
Vor wenigen Tagen hat nun der European Academies Science Advisory Council (EASAC) von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt eine sehr wichtige Stellungnahme zur Homöopathie herausgegeben.

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Getreidefrei? Geht mir bloß weg!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Man sollte es kaum glauben, dass es so ein harmlos wirkendes Wort wie „getreidefrei“ auf die TopTen-Liste der Begriffe geschafft hat, die bei Tierärzten den Blutdruck steigen lassen. Ist aber so!
Man hat immer die größte Mühe, einen neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten, wenn als Antwort auf die Frage nach der Ernährung des Hundes das Stichwort „getreidefrei“ fällt, in der Regel in einem Tonfall, der unmissverständlich die felsenfeste Überzeugung der Besitzer zum Ausdruck bringt, dass das ein klarer Vorzug des jeweiligen Futtermittels wäre.

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Narkosen und Zähne: Nach wie vor die Arschkarten der Katze!

Narkosen und Zähne: Nach wie vor die Arschkarten der Katze!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Die Katze ist in vielerlei Hinsicht zäh wie Schuhleder. Sie hat (zumindest als Freigänger) ein geradezu gusseisernes Immunsystem und eine fantastisch anmutende Wundheilung. Sie macht selbst schwerste chronische Schmerzzustände in aller Stille mit sich selbst aus. Sie kann Narkosen ab, bei denen andere Spezies sterben würden wie die Fliegen. Und sie gilt (zumindest im Vergleich zum Hund) als genügsames und billiges Haustier.
Alles schön und gut, aber im grellen Licht der tiermedizinischen Realität besehen, erwachsen den Samtpfoten aus der Kombination dieser eigentlich positiven Eigenschaften gern schwere Nachteile, denn viel zu oft werden sie zum Opfer von Geiz, Ignoranz und Vernachlässigung.

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…und beschütze mich vor den scheußlichen Pocken und allem Übel. Amen!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
So steht es am Ende eines Gebets aus dem 9. Jahrhundert: Beschütze mich vor den scheußlichen Pocken und allem Übel. Amen! Es gab zu dieser Zeit sicher genug Übel, weit mehr, als wir uns heutzutage vorstellen können. Welchen unsäglichen Schrecken müssen die Pocken bedeutet haben, dass der Schutz vor ihnen an erster Stelle, vor allem anderen Übel, erfleht wurde.

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Tetanus beim Hund: Sehr selten

Tetanus beim Hund: Sehr selten, sehr gefährlich!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Das mit freundlicher Erlaubnis verwendete Foto zeigt Charming Golden Quo Vadis Parker, kurz Parker (http://www.enthralling-golden.de/) , einmal im Normalzustand und einmal mit akutem Tetanus-Gesicht. Parker hat die Erkrankung seinerzeit überlebt und erfreut sich heute mit 13 Jahren immer noch einer guten Gesundheit.
Dieser Tage hat eine geschätzte Kollegin uns dankenswerterweise über Facebook an der Behandlung eines an Tetanus erkrankten Welpen teilhaben lassen. Dank der intensiven Bemühungen der Kollegin und ihres Teams hat es der junge Hund inzwischen wohl geschafft, diese sehr gefährliche Erkrankung zu überwinden. So eine erfolgreiche Behandlung ist aber nicht zuletzt davon abhängig, dass Hundebesitzer frühzeitig bemerken, dass da was ganz Böses im Busch ist. Deshalb hier mal eine Kurz-Info zum Tetanus (Wundstarrkrampf) beim Hund.

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Die Schilddrüsenunterfunktion (SDU) beim Hund: Erfahrungen aus der Praxis

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Meine Praxis hat zu jedem gegebenen Zeitpunkt zwischen 50 und 100 Hunde wegen Schilddrüsenunterfunktion (SDU, Hypothyreose) in Behandlung. Eventuell ist eine Art Zwischenbilanz aus der täglichen Praxis von Interesse, und zwar sowohl für Besitzer von hypothyreoten Hunden als auch für Halter, die für sich den Verdacht hegen, dass ihr Hund unter dieser endokrinologischen Störung leiden könnte.

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Hunde und Katzen richtig impfen: Eine Positionsbestimmung

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Meine lieben Leserinnen und Leser, ein Wort zur Warnung: Auf diesen über 5000 Wörter umfassenden Artikel muss man sich einlassen wollen. Das Thema ist in meinen Augen viel zu komplex, um es in Kurzform abhandeln zu können. Fangen Sie am besten erst an zu lesen, wenn Sie auch ein wenig Zeit übrig haben. Vielleicht ein Glas Wein, eine große Tasse Kaffee, ein paar Zigaretten? Fertig? Also, los geht’s!
Nach wie vor beschweren sich (praxisfremde) Leser unserer Facebook-Seite in Kommentaren bitterlich, dass ihre Hunde und Katzen jedes Jahr gegen alles geimpft würden, was der Impfstoff-Kühlschrank hergibt. Und nach wie vor sehe ich Impfpässe von zu uns wechselnden Kunden, die belegen, dass nicht wenige Kolleginnen und Kollegen das tatsächlich so handhaben und ihre Patienten unbeirrt massiv überimpfen. So viele Jahre nach Veröffentlichung der maßgeblichen Impfleitlinien kann einem das natürlich nicht gefallen.

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Hund beißt Mensch = Todesurteil?

Hund beißt Mensch = Todesurteil?

Von Ralph Rückert, Tierarzt

In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen müssen wir leider in der Presse lesen, dass mal wieder ein Mensch, meistens ein Kind, von einem Hund gebissen und schwer verletzt worden ist. Werden solche Meldungen auf Facebook geteilt, entsteht grundsätzlich eine immer nach dem gleichen Muster ablaufende Diskussion: Die ersten drei bis zehn Kommentare bedauern noch in erster Linie das Schicksal des Kindes und wünschen ihm alles Gute, aber dann geht es nur noch um das, was jetzt wohl mit dem Hund passieren wird. Die einen befürworten eine Euthanasie, die anderen lehnen diese strikt ab. Bei diesen Auseinandersetzungen herrscht ein harter Ton, es werden keine Gefangenen gemacht.

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