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Tiermedizinische Notfallversorgung: Der Crash kommt nicht! Er passiert genau jetzt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Was den tiermedizinischen Alltagsbetrieb angeht, ist aus Sicht der deutschen Tierbesitzer alles wie gewohnt: Es gibt viele (genauer gesagt: immer noch zu viele) Tierarztpraxen. Man kann gut und gerne nach wie vor rumtelefonieren, um den billigsten Anbieter für eine Impfung oder eine Kastration herauszufinden, weil viele kleine Praxen mit geringer Qualifikationsstufe und dünner personeller und technischer Ausstattung dieses Spielchen mitmachen müssen, um überhaupt genug Kunden zum Überleben zu haben. Aus Sicht eines bestimmten Verbrauchertypus eine recht angenehme Situation.
Kommt es aber zu einem Notfall, einer schweren Erkrankung des Tieres am Wochenende oder bei Nacht, können inzwischen viele Tierbesitzer in so einigen Regionen Deutschlands nur noch beten, dass das irgendwie gut ausgeht, denn die gewohnten Versorgungsstrukturen mit ständig erreichbaren Tierkliniken an jeder Ecke brechen gerade krachend in sich zusammen.

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Auspuffreparatur: Ein Fall von Perianaltumoren beim Hund

Auspuffreparatur: Ein Fall von Perianaltumoren beim Hund

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Auf den Bildern sehen wir multiple, sehr weit fortgeschrittene Perianaltumore bei einem 11jährigen, intakten Rüden und den chirurgischen Therapieverlauf.
Dafür, dass Perianaltumore beim Hund relativ häufig sind, werden uns Patienten mit solchen Umfangsvermehrungen nicht selten in einem ziemlich späten Stadium vorgestellt. Statistisch bestehen Perianaltumore meist schon mehr als ein Jahr, bevor die Hunde deswegen in der Tierarztpraxis auftauchen. Das mag an einer für den Mediziner oft schwer zu verstehenden Tabuisierung dieser Körperregion liegen. Aufklärung scheint auf jeden Fall erforderlich zu sein, deshalb diese für manche eventuell unappetitliche Falldarstellung.

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Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd andere an!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Wenn Sie auch nur halbwegs meiner Altersgruppe angehören, werden Sie das kennen: Man kommt mit einer Erkrankung in eine Arztpraxis oder – noch schlimmer – für eine OP ins Krankenhaus, und plötzlich steht da ein halbes Kind vor einem und erklärt, dass die Durchführung der geplanten Maßnahme in seinen Händen liegen wird. Unwillkürlich denkt man sich mit mühsam unterdrückter Panik: Du? Kannst du denn schon lesen und schreiben? Ich will sofort den Chef sprechen!!!
Jeder von uns will gute, wenn nicht gar perfekte Ärzte für sich und auch für seine Tiere. Wie junge Mediziner aber gut oder gar perfekt werden, nämlich durch viel, viel Übung am lebenden Objekt, blendet man gerne aus. Sollen doch gefälligst andere dafür herhalten! Niemand, absolut niemand will Assistenz(tier)ärzte an sich oder seinem Tier üben lassen.

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Grande Confusione: Kastration, Sterilisation, Ovarektomie, Vasektomie, Totaloperation…

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Haben die Besitzer eines Katers oder eines Rüden Fragen zur Kastration, dann meinen sie tatsächlich genau das – eine Kastration. Erkundigen sich dagegen die Besitzer einer Kätzin oder Hündin nach einer Sterilisation, dann – geht es in Wirklichkeit ebenfalls um eine Kastration.
Ich verspreche, dass ich es kurz halten werde, aber wir müssen in diesem Artikel mal ein wenig tiermedizinische Terminologie pauken, damit Sie, die Tierbesitzer, und wir, die Tierärzte, in Zukunft möglichst das Gleiche meinen.

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Bully-Bashing, oder: Die Qualzucht-Rassen Französische Bulldogge, Englische Bulldogge und Mops

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Bully-Bashing! Ich habe den Begriff erst neulich im Rahmen einer Diskussion auf Facebook zum ersten Mal gelesen. Manche Fans der Französischen Bulldogge bezeichnen damit offenbar (natürlich in abwertender Absicht) die in letzter Zeit immer mehr zunehmende Diskussion um tierschutzethische Gesichtspunkte der Zucht und Haltung von Französischen Bulldoggen und anderen Brachycephalen wie dem Mops oder der Englischen Bulldogge.

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Die Tierärzte und Big Pharma: Kumpel, Partner oder unruhige Bettgenossen?

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Wo und wann immer man Diskussionen unter Tierbesitzern verfolgt, wird Tierärzten gern und reflexartig eine innige und zum gegenseitigen Vorteil gereichende Beziehung zur Pharmaindustrie unterstellt. Der dabei verzapfte Unsinn geht bis hin zu der geradezu wahnhaften Behauptung, dass die Konzerne den Tierärzten ihre Praxen komplett einrichten würden. Das war und ist natürlich nie der Fall gewesen, denn ich habe außer ein paar Kugelschreibern, Taschenkalendern, Pralinen und China-Schrott-LED-Lämpchen noch nie etwas von Pharmafirmen geschenkt bekommen.
Natürlich leben die für Tierarzneimittel zuständigen Hersteller und die Tierärzte in einer Art von gegenseitiger Abhängigkeit. Die Pharmaindustrie möchte ihre Produkte an den Mann bzw. das Tier bringen und wir Tierärzte sind auf viele dieser Produkte angewiesen, weil sie letztendlich unverzichtbarer Bestandteil unseres Werkzeugkastens sind.

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Schachmatt!

Schachmatt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Eigentlich bin ich trotz meiner Blog-Schreiberei und vielfältiger Aktivitäten in den sozialen Medien außerhalb meiner beruflichen Tätigkeit ein eher verschlossener Mann. Gerade durch meinen Beruf bin ich daran gewöhnt, meine Gefühle nicht allzu sehr nach außen zu tragen.

Trotzdem – manchmal muss einfach was raus, und weil es durchaus von tiermedizinischem Belang ist, will ich heute von unserem Kater Geiri erzählen, den wir letzten Samstag im Alter von gerade mal 12 Jahren einschläfern mussten.

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Stellungnahme des European Academies Science Advisory Council zur Homöopathie

Stellungnahme des European Academies Science Advisory Council zur Homöopathie

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Als ich im Juli 2016 meinen Artikel „Alternativmedizin? Führen wir nicht!“ veröffentlicht habe, waren (wenig überraschend) die Reaktionen aus dem Lager der Homöopathie besonders heftig.
Vor wenigen Tagen hat nun der European Academies Science Advisory Council (EASAC) von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt eine sehr wichtige Stellungnahme zur Homöopathie herausgegeben.

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Getreidefrei? Geht mir bloß weg!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Man sollte es kaum glauben, dass es so ein harmlos wirkendes Wort wie „getreidefrei“ auf die TopTen-Liste der Begriffe geschafft hat, die bei Tierärzten den Blutdruck steigen lassen. Ist aber so!
Man hat immer die größte Mühe, einen neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten, wenn als Antwort auf die Frage nach der Ernährung des Hundes das Stichwort „getreidefrei“ fällt, in der Regel in einem Tonfall, der unmissverständlich die felsenfeste Überzeugung der Besitzer zum Ausdruck bringt, dass das ein klarer Vorzug des jeweiligen Futtermittels wäre.

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Narkosen und Zähne: Nach wie vor die Arschkarten der Katze!

Narkosen und Zähne: Nach wie vor die Arschkarten der Katze!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Die Katze ist in vielerlei Hinsicht zäh wie Schuhleder. Sie hat (zumindest als Freigänger) ein geradezu gusseisernes Immunsystem und eine fantastisch anmutende Wundheilung. Sie macht selbst schwerste chronische Schmerzzustände in aller Stille mit sich selbst aus. Sie kann Narkosen ab, bei denen andere Spezies sterben würden wie die Fliegen. Und sie gilt (zumindest im Vergleich zum Hund) als genügsames und billiges Haustier.
Alles schön und gut, aber im grellen Licht der tiermedizinischen Realität besehen, erwachsen den Samtpfoten aus der Kombination dieser eigentlich positiven Eigenschaften gern schwere Nachteile, denn viel zu oft werden sie zum Opfer von Geiz, Ignoranz und Vernachlässigung.

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