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Die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT): Ein letztes Lebenszeichen

Die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT): Ein letztes Lebenszeichen

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Es gilt als mehr oder weniger sicher, dass die Gebührenordnungen der Freien Berufe in Deutschland in absehbarer Zeit den Deregulationsbemühungen der Europäischen Union zum Opfer fallen werden. Durch den Brexit hat sich die Lage diesbezüglich erst mal wieder etwas entspannt, denn die Briten waren die Hauptantreiber der Deregulation. Jetzt gibt es erstmal eine pauschale 12-prozentige (und deshalb entschieden zu niedrige!) Anhebung der Gebühren. So wurde es gestern vom Bundesrat beschlossen. Die Neuregelung wird am 27. Juli 2017 in Kraft treten.  

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Nordseeurlaub mit Hund: Der gegängelte Hundebesitzer

Nordseeurlaub mit Hund: Der gegängelte Hundebesitzer

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Als ich vor zwei Wochen auf der Praxis-Facebook-Seite unseren Nordsee-Urlaub ankündigte, gab es auch ein, zwei negative Kommentare bezüglich der Eignung der Küste für den Urlaub mit Hund. Das hat mich irgendwie dazu gebracht, auf diesen Gesichtspunkt mehr zu achten als sonst.
Mehr als sonst? Ja, ich muss zugeben, dass ich gedanklich oft zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, also auf gut Deutsch zu zerstreut bin, um jede irgendwo aufgestellte Tafel darauf abzuklopfen, was ich bzw. mein Hund mal wieder alles NICHT darf. In diesem Urlaub habe ich mich aber ernsthaft bemüht, die Augen offen zu halten, und ich muss zugeben: Es meint tatsächlich so gut wie jeder, einem irgendwelche mehr oder weniger sinnvolle Vorschriften machen zu müssen, ohne aber deshalb von dem eifrigen Bemühen abzulassen, an das Geld des hundebesitzenden Touristen zu kommen.

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Von Mastzelltumoren

Von Mastzelltumoren, Lipomen und Feinnadelbiopsien

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Das Bild zeigt einen Mastzelltumor in der Knieregion einer Französischen Bulldogge. Zu diesem Zeitpunkt – der Hund in Narkose, das Operationsfeld rasiert – wussten wir bereits zuverlässig, dass wir diesen bösartigen „Bollen“ weiträumig zu umschneiden hatten, um auch ja keinen verhängnisvollen Fehler zu begehen.
Möglich gemacht hat diese für den Hund überlebenswichtige Vorabinformation eine zuvor durchgeführte Feinnadel-Aspirationsbiopsie mit mikroskopischer Untersuchung des gewonnenen Zellmaterials. Ein (oder sogar der wichtigste) Grundsatz der Tumorchirurgie: Man soll nicht schneiden, ohne möglichst genau zu wissen, was man da operieren will!

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Die Tierschutz-(Zwangs-)Kastration beim Hund: Nicht mehr zeitgemäß!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Ich nehme mit Freude zur Kenntnis, dass ich in letzter Zeit immer öfter mal Hunde aus dem Tierschutz vorgestellt bekomme, die nicht kastriert worden sind. „Immer öfter mal“ ist mir aber noch lange nicht genug. Die zwanghafte und pauschale Verstümmelung von Tierschutzhunden durch eine medizinisch nicht zu rechtfertigende Kastration passt meiner Meinung nach nicht mehr in die heutige Zeit und sollte komplett aufgegeben oder sogar verboten werden.
Leider sehe ich nach wie vor viel zu viele Tierschutzhunde, die – oft in einem skandalös jugendlichen Alter – ohne jede medizinische Indikation kastriert worden sind oder deren Besitzer einen (rechtlich gesehen sehr zweifelhaften oder ungültigen!) Übernahmevertrag vorweisen, der sie unter Androhung von Sanktionen dazu verpflichten soll, diesen Eingriff bei ihrem schon übernommenen Tier durchführen zu lassen.

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Zahnextraktionen bei Hund und Katze: Mehr als nur „Zähne ziehen“!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Bei Diskussionen über zahnmedizinische Themen lese ich in Kommentaren immer wieder, dass einem Hund oder einer Katze Zähne „gezogen“ oder „gerissen“ wurden. Viele Tierbesitzer sind auch ziemlich schockiert über die Gebühren, die für schwierige Zahnextraktionen fällig werden.
Deshalb ist es mir wichtig, mal in aller Kürze darzustellen, dass Zahnextraktionen bei Hund und Katze oft rein gar nichts zu tun haben mit dem Bild vom „Zähneziehen“, das die meisten von Ihnen im Kopf haben dürften.

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Euthanasie (Teil 4) – Die Emotionen

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Wir haben bisher vom technischen Ablauf einer Einschläferung erzählt, haben die rechtlichen Bestimmungen erläutert und uns Gedanken darüber gemacht, was auf keinen Fall ein Grund für eine Euthanasie sein kann. Ein Thema bleibt noch, vielleicht das wichtigste überhaupt: Die mit der Einschläferung eines Haustieres verbundenen und unvermeidbaren Emotionen, und zwar für beide Seiten, Tierbesitzer und Praxis-Team.

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Euthanasie (Teil 3) – Ohne vernünftigen Grund

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Im zweiten Teil unserer Artikelserie war viel die Rede vom vernünftigen Grund, der vorhanden sein muss, damit ein Tier getötet werden darf. Diese für Interpretationen offene Formulierung, die man mit etwas bösem Willen voreilig als Gummiparagraph bezeichnen könnte, macht in der Realität durchaus Sinn. Was als vernünftiger Grund gelten kann oder muss, hat sich aus einem gesellschaftlichen Konsens zu ergeben und ist zu keinem Zeitpunkt in Stein gemeißelt, sondern durchaus wandelbar. So kann ich auch nur in anekdotischer Form versuchen, Ihnen einen ungefähren Bezugsrahmen zu vermitteln, was auf keinen Fall ein vernünftiger Grund für die Tötung eines Tieres sein kann.

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Euthanasie (Teil 2) – Recht und Gesetz

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Selbstverständlich und für Deutschland wenig überraschend ist die Euthanasie eines Tieres gesetzlich geregelt, und zwar kompromissloser als in den meisten anderen Ländern der Welt. Die Auswirkungen der betreffenden Gesetzestexte sind aber für den Laien in ihrer Komplexität nicht so leicht zu verstehen und die daraus zu ziehenden Folgerungen oft überraschend.
Erst mal sieht es ganz einfach und erfrischend unkompliziert aus, denn bei der Betrachtung der Gesetzeslage um die Einschläferung von Tieren müssen wir uns nur um drei Stellen des Tierschutzgesetzes kümmern, die Paragraphen 1, 4 und 17. Schwierig wird es erst, wenn wir uns überlegen müssen, was das im wirklichen Leben bedeutet.

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Euthanasie (Teil 1) – Der gute Tod

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Heute beginnen wir mit einer mehrteiligen Artikelserie über das schwierigste Thema in der Tiermedizin, die Euthanasie. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus „eu“ für „gut“ und „thanatos“ für „Tod“, bedeutet also „der gute Tod“. Wir Tiermediziner bezeichnen den Vorgang etwas sachlicher und ungeschönter auch als „schmerzlose Tötung“. Wir finden, dass jeder Tierhalter sich mit diesem Thema frühzeitig auseinandersetzen sollte, denn auch ein noch junges Tier kann durch Unfall oder schwere Erkrankung so zu Schaden kommen, dass ein Weiterleben ohne schwerstes Leid nicht mehr möglich ist.

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„Sie dürfen dann noch im Wartezimmer Platz nehmen!“…

Von Ralph Rückert, Tierarzt
…sagte gestern mal wieder eine Arzthelferin (ja, ich weiß, dass die offizielle Berufsbezeichnung eine andere ist!) zu mir, als ich meine Frau nach einem kleinen Eingriff abholen wollte. Und später dann noch, kurz vor dem Gehen: „Sie dürfen mir hier jetzt noch unterschreiben!“.
Ich darf also! Mit dieser seltsamen und die wirkliche Sachlage meilenweit verfehlenden Formulierung habe ich ein echtes Problem! Obwohl ich eigentlich in meinem Alter einfach mit den Schultern zucken können sollte, macht sie mir zuverlässig schlechte Laune und stimmt mich gleich mal negativ ein gegenüber der Person, die sie verwendet, und – noch viel schlimmer – gegenüber der (meist medizinischen) Einrichtung, in der diese Person arbeitet.

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