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Milztumor - Ein Todesurteil? Oder ist Vorsorge möglich?

Milztumor – Ein Todesurteil? Oder ist Vorsorge möglich?

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Milztumore sind nach der Statistik eine der häufigsten Tumorerkrankungen des älter werdenden Hundes. Sie stellen etwa 40 Prozent der Tumore des Bauchraumes. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich bei diesen Tumoren um Hämangiosarkome. Diese gehören zu den bösartigsten Sarkomen beim Hund. Sie metastasieren sehr häufig, das heißt, sie streuen Tochtergeschwülste in andere Organe, und zwar leider oft schon, bevor der eigentliche Tumor entdeckt wird. Die statistische Überlebenszeit bei einem Milz-Hämangiosarkom beträgt nur drei bis vier Monate. Es gibt aber durchaus auch gutartige Umfangsvermehrungen der Milz. Der alarmierende „Bollen“ auf dem Foto zum Beispiel stellte sich bei der pathohistologischen Untersuchung als Milzhämatom heraus. Das hätte zwar jederzeit platzen können, mit den entsprechenden Folgen für den Hund, aber nun, nachdem die Milz entfernt wurde, ist dieser Hund aus dem Schneider, weil man bei einem Hämatom natürlich keine Metastasierung fürchten muss.

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Das wird richtig teuer – was jetzt?

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Es passiert öfter als Sie vielleicht denken: Ein Unfall ist passiert oder eine schwere innere Erkrankung bedroht die Gesundheit Ihres Tieres. Nur entschlossenes Vorgehen verspricht Aussicht auf Erfolg, vielleicht ist gar die Hinzuziehung von Spezialisten nötig. Die von uns geschätzten Kosten aber treffen Sie wie ein Hammer. Ihr erster Gedanke ist: Das geht nicht, das kann ich nicht stemmen! Was jetzt?

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Praxisbericht: Penisamputation beim Kater wegen Harnröhrenverlegung

Praxisbericht: Penisamputation beim Kater wegen Harnröhrenverlegung

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Ein Bericht aus der täglichen Praxis: Das ist Wuschel, ein noch relativ junger, kastrierter Kater, der im Haus gehalten wird. Wuschel haben wir erst am Sonntag kennengelernt, als er als Notfall zu uns in die Praxis kam, da er keinen Harn mehr absetzen konnte und sich arg quälte. Die Diagnose war schnell klar: Die Blase war zum Bersten gefüllt und darin fand sich im Ultraschall-Bild jede Menge Harngrieß (unzählige winzige Harnsteine). Offenbar hatte sich ein sogenannter „Plug“ (englisch für „Stopfen“) aus Grieß und anderem Material gebildet und die Harnröhre komplett verschlossen. Dies kann speziell beim Kater sehr leicht passieren, weil sich bei diesem die Harnröhre zur Penisspitze hin drastisch verengt. Diese Situation stellt aufgrund der Qualen für den Kater und die zunehmende Harnvergiftung einen klaren Notfall dar.

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Kastration beim Hund (Teil 2) – Fragen und Antworten

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Mein vor einer Woche veröffentlichter Artikel „Kastration beim Hund – Ein Paradigmenwechsel“ hat sich im Netz unerwartet weit verbreitet und überwältigende Zustimmung erfahren, und zwar nicht nur von Seiten der Hundehalter, sondern auch aus Teilen der Kollegenschaft. Trotzdem hat er auch – wenig überraschend – einige Fragen aufgeworfen und Verunsicherungen ausgelöst, auf die ich in diesem Folgebeitrag näher eingehen möchte.

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Die Kastration beim Hund – Ein Paradigmenwechsel

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Ich gehöre zu einer Generation von Tierärzten, der beigebracht wurde, eher beiläufig und ohne großes Nachdenken alles zu kastrieren, was nicht bei Drei auf dem Baum ist. Für einige Tierarten ist das auch nach wie vor der einzig gangbare Weg. Katzen beiderlei Geschlechts werden nun einmal erst durch die Kastration zu Haustieren. Auch Kaninchen und einige Nager können unkastriert eigentlich nicht artgerecht gehalten werden. Beim Hund waren wir aber bezüglich der Kastration nie in einer echten Zwangslage. Man kann mit entsprechendem Aufwand selbstverständlich intakte Rüden und Hündinnen völlig artgerecht halten. Andere Gründe waren ausschlaggebend: Die Prophylaxe verschiedener Erkrankungen, verhaltensmedizinische Probleme und die generelle Erleichterung der Haltung für den Besitzer. Den Vorteil der Unfruchtbarmachung hat man eher nebenbei mitgenommen. Wir lebten in der Überzeugung, dass wir den Hunden auf jeden Fall etwas Gutes tun. Diesbezüglich wird uns aber nun gerade der Teppich unter den Füßen weggezogen! Wenn Sie es irgendwo laut krachen hören, könnte das der Aufprall unseres kollektiven tiermedizinischen Hinterns auf dem Boden sein.

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Kampf um Jimmy

Kampf um Jimmy

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Prinzipiell behandeln wir alle Patienten so, als ob es unsere eigenen Tiere wären. Trotzdem kommt es ab und zu vor, dass das Schicksal eines bestimmten Tieres plötzlich und für das ganze Team zum alles beherrschenden Thema wird. Die letzten 10 Tage hat uns der Kampf um Jimmy, das Kaninchen, Tag und Nacht beschäftigt. Lassen Sie mich davon etwas ausführlicher erzählen, nicht aus Gründen der Selbstbeweihräucherung, sondern zur am realen Fall festgemachten Darstellung eines sehr wichtigen Problems der Kaninchenmedizin.

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Zwingerhusten

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Zwingerhusten? Eigentlich kann ich diese Krankheitsbezeichnung nicht ab, weil sie absolut irreführend ist. Es ist zwar fachchinesisch, aber Infektiöse Tracheobronchitis (Ansteckende Luftröhren- und Bronchialentzündung) trifft es deutlich besser. Jeder Hund kann sich jederzeit anstecken. Zwingerhaltung hat nur insofern etwas damit zu tun, als die Krankheit unter Zwingerhaltungsbedingungen mit vielen Hunden in engem Kontakt zueinander auffällig heftig auftreten und sich wie ein Buschfeuer verbreiten kann. Deshalb also der allenfalls historisch zu begründende Begriff, den ich am liebsten abschaffen würde.

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Kuhherde tötet Wanderin

Kuhherde tötet Wanderin

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Am Montagabend ging folgende Meldung über die Newsticker: Neustift im Stubaital – Eine 45-jährige Wanderin aus Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz ist auf einer Alm im Stubaital in Österreich von 20 Kühen und Kälbern attackiert und tödlich verletzt worden. Wie die Polizei berichtete, war die Frau am Montag in dem eingezäunten Bereich in Tirol mit ihrem Hund auf einem Wanderweg unterwegs, als die Tiere plötzlich auf sie zuliefen und sie bedrängten. Laut Behörden sah es die Herde vermutlich auf den angeleinten Hund der Frau ab. Sie wurde an Ort und Stelle rund 45 Minuten lang reanimiert, starb jedoch an ihren Verletzungen, wie die ÖAMTC-Flugrettung der Nachrichtenagentur APA mitteilte.

Der Hund der Frau riss sich übrigens während des Vorfalls los und wurde nach neuesten Meldungen später unverletzt aufgegriffen.

So gut wie jeder, der wie wir gern (mit oder ohne Hund) in den Bergen wandert, hat schon Almwiesen überquert, auf denen Kuhherden standen. In den wenigsten Fällen ist das ein Problem, aber manchmal kann es leider richtig brenzlig werden.

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Tierärzte – Die letzten Allrounder: Licht und Schatten

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Neulich wurde mir in einer Internet-Bewertung vorgeworfen, eine Fehldiagnose gestellt zu haben. Davon abgesehen, dass das eine Tatsachenbehauptung ist, die die bewertende Person beweisen können muss und deren Richtigkeit gerade auf meinen Antrag hin von dem Bewertungsportal überprüft wird: Glaubt denn wirklich irgend jemand, ich würde niemals eine Fehldiagnose stellen, eine falsche Therapie einleiten oder irgendeinen anderen Fehler machen? Nicht wirklich, oder? Denn wenn das so wäre, dann wäre ich ein Gott.

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