Felines Fibrosarkom: Umstellung auf adjuvantienfreies Impfstoff-Programm

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Das feline Fibrosarkom, auch bekannt als impf- oder injektionsassoziiertes Fibrosarkom der Katze, tritt mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:3600 bis 1:10000 in Folge von Hautverletzungen mit nachfolgender Entzündungsreaktion auf. Es handelt sich dabei um einen sehr gefährlichen, bösartigen Tumor der Haut bzw. Unterhaut, der nur bei frühzeitiger Entdeckung und mit hohem Aufwand erfolgreich entfernt werden kann.

Früher war man der Auffassung, dass diese Tumoren speziell durch Impfungen verursacht werden. Inzwischen ist klar, dass ganz pauschal Hautverletzungen jeglicher Art einen Auslöser darstellen können. Impfungen sind dementsprechend auch (aber nicht ausschließlich) für die Entstehung von Fibrosarkomen verantwortlich. Und natürlich summiert sich das Risiko über die Jahre mit der Anzahl der vorgenommenen Impfungen.

Wie die meisten von Ihnen schon bemerkt haben werden, wird diesen Erkenntnissen in den letzten Jahren von seiten der Tiermedizin insofern Tribut gezollt, als man versucht, die zeitlichen Abstände zwischen notwendig werdenden Impfungen so weit wie möglich auszudehnen und damit die absolute Anzahl von Impfungen in einem Katzenleben bei bestehendem Impfschutz deutlich zu reduzieren. Das inzwischen bekannte Impf-Motto lautet: So viel wie nötig, so wenig wie möglich!

Weiterhin gilt inzwischen als gesichert, dass in den Impfstoffen enthaltene Zusätze, die sogenannten Adjuvantien, Entzündungsreaktionen nach einer Impfung fördern und deshalb als zusätzlicher Risikofaktor für die Entstehung eines Tumors angesehen werden müssen. Es ist also sinnvoll, Katzen möglichst mit adjuvantienfreien Impfstoffen zu impfen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es nur einer einzigen Pharma-Firma gelungen, in Deutschland eine komplette und adjuvantienfreie Katzen-Impfstoff-Palette auf den Markt zu bringen.

Also stellen wir in den nächsten Wochen auf die Impfstoffe dieses Herstellers um, was zu einem weiteren Sicherheitsgewinn für Ihre Katze führen sollte. Allerdings ist die Herstellung adjuvantienfreier Impfstoffe schwieriger und teurer als die von herkömmlichen Impfstoffen. Dementsprechend werden sich die Katzen-Impfungen unserer Praxis in den nächsten Wochen etwas verteuern. Wir hoffen, mit dieser Maßnahme in Ihrem Interesse zu handeln.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr

Ralph Rückert

(c) Kleintierpraxis Ralph Rückert, Bei den Quellen 16, 89077 Ulm

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