Ein Link zu einer Veröffentlichung: Multiresistente Keime und Rohfütterung (BARF)

Wird ja schon überall im Netz fleißig geteilt, und zwar mit Fug und Recht, denn das ist nicht wirklich lustig:

Ich kann für mich in Anspruch nehmen, nie behauptet zu haben, dass man seinen Hund mit selbst zusammengestellten Rationen (ob nun roh oder gekocht) NICHT gut ernähren könnte. Man muss sich halt nur genug Wissen zu dem Thema aneignen, was – nebenbei bemerkt – leider die wenigsten machen.

Ich war also nie der für meinen Berufsstand typische und kategorische BARF-Gegner, wenn ich mich auch immer über die quasi-religiöse Züge annehmende „Philosophie“ dahinter mehr oder weniger dezent lustig gemacht habe.

Wenn es aber so ist, wie diese durchaus seriöse Veröffentlichung andeutet, dass man nämlich im Rahmen einer BARF-Ernährung den eigenen Hund mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit zum Mutterschiff multiresistenter Keime macht, dann ist das in meinen Augen schon ein sehr, sehr schwer wiegendes Kontra-Argument.

Es besteht ganz klar die Gefahr, dass der Hund mit diesen Keimen infiziert wird, und zwar häufig in aller Stille. Man wird davon erst mal nichts merken. Durch die heutzutage so gut wie gar nicht mehr vorhandene hygienische Schranke zu Familienhunden (schläft im Bett, schleckt jeden ab, auch unmittelbar nach anogenitalen Reinigungsaktionen) werden fast unweigerlich auch die menschlichen Familienmitglieder mit diesen Keimen infiziert, in vielen Fällen sicher wieder symptomlos.

Ungut wird es in Sachen multiresistenter Keime oft erst, wenn man anderweitig krank wird, sich verletzt oder operiert werden muss. Dann kann es ganz schnell richtig kritisch werden!

Es macht nun wirklich nicht viel Sinn, dass Politik, Medizin und Tiermedizin halbe Kopfstände machen, um das durchaus bedrohliche Resistenzproblem in den Griff zu bekommen oder wenigstens einzudämmen, wenn man sich dann als Hundehalter durch eine Ernährungsform, die nicht mal ansatzweise alternativlos ist, massenhaft solche Keime in den Haushalt holt.

Nur zur Info und als gedanklicher Anstoß! Wie sagt Olaf Schubert immer: „Jetzt wisst ihr Bescheid. Macht was draus, was is eure Sache, ich kann mich ja nich um alles kümmern.“

Zwei Links:

Der leicht verständliche Pressebericht

Die Veröffentlichung im Original

P.S.: Dass „Der Standard“ als Illustration ausgerechnet mal wieder eine Plattnase wählen musste, die im Schlaf ihre Zunge nach vorne raushängen lässt, damit sie überhaupt liegend schlafen kann, habe ich durchaus zur Kenntnis genommen, und zwar mit Verärgerung.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr

Ralph Rückert

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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