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FORL - Die Geißel der Katze

FORL – Die Geißel der Katze

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Geißel der Katze! So nennt Kollege Markus Eickhoff, einer der bedeutendsten Zahnspezialisten in Deutschland, die FORL. Prof. Zetner von der Universität Wien hat die Krankheit sogar gern als „Sargnagel der Katze“ bezeichnet. Die vier Großbuchstaben müssen also die Abkürzung für eine ganz schön üble Sache sein.
Der regelmäßige Leser meiner Artikel wird sich jetzt vielleicht fragen, warum ich speziell auf diesem Thema immer wieder rumhacke. Die Antwort ist traurig: Wir bekommen immer noch viel zu viele Katzen mit weit fortgeschrittener FORL auf den Tisch, bei denen wir leider davon ausgehen müssen, dass sie über lange Zeiträume schrecklich leiden mussten. Hartnäckige und wiederholte Aufklärung tut also nach wie vor dringend not!

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Macht den schönsten Hund hässlich: Cushing-Syndrom bzw. Morbus Cushing

Macht den schönsten Hund hässlich: Cushing-Syndrom bzw. Morbus Cushing

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Meine Endokrinologie-Serie wäre natürlich nicht annähernd vollständig, wenn wir uns jetzt nicht mal um das Cushing-Syndrom, die häufigste Endokrinopathie (hormonelle Störung) des Hundes, kümmern würden.
In Bezug auf die Häufigkeit ist das Cushing-Syndrom (Hyperadrenokortizismus, Nebennierenüberfunktion) der große Bruder des schon besprochenen Morbus Addison (Hypoadrenokortizismus, Nebennierenunterfunktion). Der M. Addison ist nur in seiner Tücke irgendwie medizinisch faszinierender und wurde medizinhistorisch früher entdeckt, weshalb ich ihn zuerst aufs Korn genommen habe.

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Giardien bei Hund

Giardien bei Hund, Katze und Mensch: Auf dem Weg zur Weltherrschaft?

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Der Artikel wurde von mir im November 2015 veröffentlicht und hat sehr weite Verbreitung gefunden. Inzwischen haben sich einzelne Punkte geändert, so dass kleine Überarbeitungen notwendig geworden sind. Diese Anmerkungen habe ich der besseren Übersichtlichkeit halber fett gedruckt in den Originaltext eingefügt. Wer den Artikel schon kennt, kann sich also auf das Fettgedruckte konzentrieren.
Darf ich vorstellen: Giardia intestinalis, alias G. lamblia, alias G. duodenalis, ein einzelliger Darmparasit, der sowohl den Menschen als auch viele Tierarten befallen kann. Bei Jungtieren und ganz allgemein bei immungeschwächten oder anderweitig erkrankten Individuen können Giardien relativ heftige Durchfälle auslösen. Die Behandlung kann sich hartnäckig gestalten, zu Todesfällen kommt es aber eigentlich nur bei Menschen und Tieren, die bereits durch andere Faktoren extrem geschwächt worden sind oder die keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben.

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Post hoc ergo propter hoc: Achtung

Post hoc ergo propter hoc: Achtung, Falle!

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Als ich nach dem Abitur meinen Dienst als Fallschirmjäger in der Luftlandedivision der Bundeswehr antrat, war ich fit wie ein Turnschuh, rank und schlank, mit glatter Haut und gesunden Gelenken. Dann wurden mir von der Bundeswehr zwangsweise so einige Impfungen verpasst. Heute bin ich 57 Jahre alt, nicht mehr wirklich schlank, habe tiefe Falten, eine Leistenbruch-OP hinter mir, und mehrere Gelenke tun mir schon bei Alltagsbelastungen weh. Neulich habe ich Kontakt mit einigen Kameraden von damals aufgenommen, und denen geht es allen genau so beschissen. Was haben die uns damals nur angetan mit der Impferei???

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Beim Tierarzt: Das vergessene Erziehungsthema

Beim Tierarzt: Das vergessene Erziehungsthema

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Bei einer Umfrage unter Tierärzten bezüglich der nervigsten Verhaltensweisen von Kunden war erwartungsgemäß eine bestimmte Sache unter den Top Drei: Hund kommt auf den Behandlungstisch, Tierarzt fängt mit der Untersuchung an, Hund schnappt oder beißt, Besitzer sagt (manchmal gar grinsend): „Oh ja, sorry, hätte ich vielleicht erwähnen sollen, dass er das gern mal macht.“
Allzu häufig kommt das dankenswerterweise nicht vor, aber erlebt haben wir es alle schon. In solchen Fällen kann man eigentlich nur noch den Kopf schütteln und sich fragen, ob der betreffende Kunde noch alle Birnen im Kronleuchter hat. Man würde ja schon meinen, dass jedem klar sein müsste, was es für einen Tierarzt bedeuten kann, wenn er durch einen Biss ernsthaft verletzt wird, zum Beispiel an der Hand, oder? Da geht es manchmal (und ich kenne solche Fälle!) um zeitweise oder dauerhafte Berufsunfähigkeit und damit um Schadenssummen im Millionenbereich. Also bitte: Wenn man als Besitzer schon weiß, dass der eigene Hund dazu neigt, den Tierarzt oder sein Personal zu schreddern, dann ist es ein absolutes No-Go, dies nicht vorab klarzustellen.

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Der Kunde ist König! Ja, schon, aber…

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Im Gegensatz zu früher, als man zu diesem Zweck noch mit großem Aufwand Kundenbefragungen durchführen musste, ist es heutzutage für Tierärzte kein großes Problem mehr herauszufinden, wo die Kunden denn so der Schuh drückt. Man muss sich dazu eigentlich nur in genug mit Tiergesundheit befassten Foren und Facebook-Gruppen herumtreiben. Dort wird (natürlich neben viel unsinnigem Pauschal-Gemeckere) durchaus auch berechtigte Kritik an bestimmten und in unserem Berufsstand üblichen Verhaltensweisen geübt, die einem selbst oftmals gar nicht so bewusst sind. Ich bemühe mich sehr, solche „Problemzonen“ zu identifizieren und meine Praxis entsprechend auszurichten. In diesem Artikel möchte ich mir jedoch ausnahmsweise erlauben, den Spieß mal umzudrehen und Ihnen zu erläutern, was Sie als König Kunde tun können, um uns das Leben ein wenig leichter zu machen.

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Die vier Phasen

Die vier Phasen

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Im Leben eines Mediziners gibt es vier Phasen: Zu Anfang ist er zu Recht unsicher. Danach zu Unrecht sicher. Im dritten Abschnitt seiner Laufbahn ist er zu Recht sicher und zuletzt wird er zu Unrecht unsicher.

Hätte ich diese Feststellung nicht schon als junger Student von einem meiner Professoren gehört, könnte ich jetzt behaupten, sie wäre auf meinem Mist gewachsen. Dass ich sie aufgrund meines eigenen und nicht gerade kurzen beruflichen Lebenslaufs für zutreffend halte, werden manche natürlich als selbsterfüllende Prophezeiung bezeichnen. Befreundete Kolleginnen und Kollegen bestätigen mir aber, dass sie es ganz ähnlich empfinden.

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Die feline Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion der Katze)

Die feline Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion der Katze)

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Faustregel: Hunde bekommen fast ausschließlich eine Hypothyreose, also eine Schilddrüsenunterfunktion, während Katzen sich fast ebenso ausschließlich eine Hyperthyreose, eine Schilddrüsenüberfunktion, einfangen.
Das Krankheitsgeschehen an sich gibt – ganz im Gegensatz zur subklinischen Schilddrüsenunterfunktion beim Hund – wenig Rätsel auf. Was die Wissenschaft aber fieberhaft beschäftigt, ist die Suche nach den Ursachen.

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"Mittelmeer-Prophylaxe": Was ist das und wie geht es?

„Mittelmeer-Prophylaxe“: Was ist das und wie geht es?

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Diese Nachricht bzw. Anregung haben wir per PN erhalten:
„Liebes Tierärzte Team, zuerst einmal ein großes Dankeschön, dass Sie regelmäßig Ihr Fachwissen auf informative, sachliche und verständliche Weise mit Ihren Followern teilen! Ich bin seit Jahren eine treue Leserin Ihrer Artikel. Als jahrzehntelange Hundebesitzerin, die selbst drei Tierärztinnen zu ihrem Freundeskreis zählt, bin ich nun auf ein Thema gestoßen, das mich etwas verwirrt zurücklässt und wollte fragen, ob sie es vielleicht einmal bearbeiten und für Aufklärung sorgen könnten: Prophylaxe von „Mittelmeerkrankheiten“. Ich war gerade mit meinen beiden Hunden auf einwöchigem Urlaub in Italien und bin trotz Gesprächen mit meinen Tierarztfreundinnen und umfangreicher Internetrecherche nicht sicher, ob ich meine Hunde richtig schütze. Ich habe Scalibor Halsbänder verwendet und nach dem Urlaub vorerst 1 x mit Milbemax behandelt, um einem Herzwurmbefall vorzubeugen. Aber alleine hier scheiden sich die Geister: von Milbemax vorher oder nicht und Milbemax gleich bei der Rückkehr, eine Woche bis zu drei Wochen danach habe ich jetzt alles gehört und gelesen. Ich bin verwirrt. Möchte meine Hunde aber vor Krankheiten bewahren. Ich glaube auch, dass viele Hundebesitzer sich darüber gar keine Gedanken machen und Tierärzte aktiv wenig aufklären. Und wenn, dann so unterschiedlich, dass man sich nicht einmal als wirklich interessierter Tierbesitzer auskennt. ☹️ Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich des Themas – gerade jetzt vor der Urlaubszeit – annehmen würden und erklären, wie man sich bei kürzeren und längeren Aufenthalten in den vielen betroffenen Ländern richtig verhält.“
Dieser Anregung komme ich gerne nach! Dafür muss ich aber das Rad nicht neu erfinden und nutze wieder mal die Gelegenheit, auf die ausgezeichneten Ressourcen hinzuweisen, die ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) bezüglich dieser und anderer parasitologischer Fragestellungen zur Verfügung stellt.

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Dokumentenfälschung und Versicherungsbetrug sind keine Kavaliersdelikte!

Dokumentenfälschung und Versicherungsbetrug sind keine Kavaliersdelikte!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Diese Frage (siehe Bild) hat Clinician’s Brief, eine im englischen Sprachraum sehr bekannte tiermedizinische Fachseite, neulich ihren Leserinnen und Lesern gestellt und viele Antworten bekommen. So gut wie alle Kommentare bestätigen, dass solche Bitten bzw. Aufforderungen bezüglich einer Abänderung der Krankenakte eines Tieres zum Zwecke der Täuschung einer Tierkrankenversicherung ziemlich häufig vorkommen. Ich nehme mal an (ohne es belegen zu können), dass die Zahl solcher Vorkommnisse direkt proportional zum Anteil krankenversicherter Tiere in der jeweiligen Praxis oder Klinik sein dürfte.
Auch wir erleben das nicht selten. Die Tierbesitzer:innen, die mit solchen Ansinnen an uns herantreten, würde ich grob in drei Kategorien einteilen: Da gibt es die, die halt mal nachfragen, durchaus auch auf den Rat von Versicherungsvertretern oder -maklern, dann die, die es für eine Selbstverständlichkeit halten („Ich Kunde, ich König!“), dass man so „eine Kleinigkeit“ für sie erledigt, und zuletzt die, die da – zu unserer Verblüffung und in völliger Verkennung der Tatsachen – sehr massiv werden und nicht mal vor versuchter Nötigung und Erpressung zurückschrecken.

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