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Hypothyreose-Hotlines: Allenfalls die zweitschlechteste Lösung

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Als ich im April 2015 den Artikel „Das Phantom: Die subklinische Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) beim Hund“ veröffentlichte, bekam ich nicht wenige erboste Kommentare dafür, dass ich die bei diesem Krankheitsbild weit verbreitete Beratung durch sogenannte Schilddrüsen-Spezialisten per Telefon- oder Mail-Hotlines als tiermedizinisch zweifelhaft bezeichnet hatte. Nicht, dass mich das arg erschreckt hätte. Man kann sich ja auch bitterböse Kommentare einfangen, wenn man nur feststellt, dass die Kondensstreifen am Himmel keineswegs Chemtrails sind. Trotzdem ist mir in den letzten Monaten die Fragestellung, ob man dieses so schwer greifbare Krankheitsbild wirklich per Fernberatung behandeln kann und sollte, nicht mehr aus dem Kopf gegangen.

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Das Phantom: Die subklinische Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) beim Hund

Von Ralph Rückert, Tierarzt

In dem Theaterstück „Schilddrüsenunterfunktion (SDU, Hypothyreose)“ stehen zwei Hauptdarsteller auf der Bühne im Rampenlicht: Der Held, die klassische Hypothyreose mit ihren zwar vielfältigen, aber oft auch recht deutlichen Symptomen, und daneben der Hochstapler, das Euthyreoidale Krankheitssyndrom (Euthyroid Sick Syndrome, auch Non-thyroidal Illness bzw. NTI genannt). Hinter den beiden aber, im Halbdunkel, schleicht ein schwer greifbares Phantom durch die Kulissen: Die subklinische Hypothyreose!

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Impfen zum Dritten: Vertrauen und Wertschätzung

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Nachdem ich in „…und beschütze mich vor vor den scheußlichen Pocken…“ meine grundsätzliche Einstellung zu Impfungen (tolle Sache!) dargestellt und in „Hunde und Katzen richtig impfen“ die nach heutigem Stand der Wissenschaft korrekte Vorgehensweise zur Vermeidung von sowohl zu wenig als auch zu viel Impfen erläutert habe, mache ich unseren Kunden in diesem dritten Artikel meiner Impf-Serie ein Angebot, das geeignet sein sollte, jegliches Misstrauen bezüglich vorsätzlichem Überimpfen aus finanziellen Interessen ein für allemal auszuräumen.

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Morbus Addison – The Great Pretender

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Jeder Hund hat mal Erbrechen und/oder Durchfall, in schwereren Fällen sogar mit Blutbeimengungen. Das ist erst mal nicht so beunruhigend wie bei uns Menschen. Ein Abfallsammler wie der Hund, der buchstäblich überall seine Nase reinsteckt, muss sowas abkönnen. Es gibt aber auch Hunde, die nicht nur einmal, sondern immer wieder mit solchen Symptomen beim Tierarzt aufschlagen, die monate- und sogar jahrelang Verdauungsprobleme, reduzierten Appetit und allgemeine Kraft- und Energielosigkeit zeigen, und die dann urplötzlich buchstäblich zusammenklappen und zu sterben drohen. Diese Hunde könnten eine Addison-Krise haben, und ihr Überleben hängt in erster Linie davon ab, ob diese heimtückische Erkrankung rechtzeitig erkannt wird.

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Tierkliniken: Von Missverständnissen

Tierkliniken: Von Missverständnissen, veralteten Konzepten und überzogenen Erwartungen

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Was ist eine Tierklinik? Eine Einrichtung, vielleicht in einem etwas kleineren Maßstab, wie ein Krankenhaus für Menschen? Ein Ort, an dem man Spezialisten für jedes denkbare Tierleid findet? Bei manchen Großbetrieben ist man geneigt, dieser Einschätzung zuzustimmen, aber für viele Tierkliniken gilt, dass sie letztendlich normale Tierarztpraxen auf Anabolika sind, die unter brutaler finanzieller Ausbeutung junger Kolleginnen und Kollegen mit Mühe und Not den geforderten 24/365-Dienst aufrecht erhalten können.
Sie erwarten in einer Tierklinik – insbesondere im Notfall – besonders kompetente Hilfe, die in ihrem Umfang weit über das hinausgeht, was Ihnen Ihre Haustierarztpraxis anbieten kann? In manchen Fällen mag das klappen, in anderen werden Sie zwangsläufig auf grausam unterbezahlte, entsprechend unmotivierte und reichlich unerfahrene Kolleginnen und Kollegen stoßen, so dass Sie sich hinterher wünschen, dass Sie doch besser Ihre gewohnte Praxis erreicht hätten.

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Hunde

Hunde, die ihren Tubus lieben!

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Es mag unglaubwürdig klingen, aber die Französische Bulldogge auf dem Foto ist gerade aus der Narkose aufgewacht. Die Augen schauen mich an und nehmen mich wahr! Sekunden später mussten wir den Sensor des Pulsoxymeters von der Zunge entfernen, und der Hund hat sich in die Brustlage aufgerichtet.

Jeder (jeder!) andere Hund versucht in diesem Zustand augenblicklich, den im Hals steckenden Tubus loszuwerden, weshalb er auch normalerweise deutlich früher gezogen wird. Bei Frenchies (und anderen Plattnasen) ist man jedoch gehalten, den Tubus so lange wie möglich drin zu lassen, damit nicht noch auf der Zielgeraden der gefürchtete Kollaps der Atemwege entsteht.

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Die Fehldiagnose

Die Fehldiagnose, oder: Auch ein geschossener Bock erfüllt noch einen guten Zweck!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Das (scheinbar) vernichtendste Urteil, das ein Tierbesitzer in einer Internetbewertung über einen Tierarzt fällen kann, ist der Vorwurf einer Fehldiagnose. „Dr. Werweißwer hat an meinem Hund eine Fehldiagnose gestellt!“. Ich denke mir dann immer: So what? Sei doch froh, dass es nur eine war!
Gehören Sie auch zu denen, die glauben, dass sie (bei sich selbst und bei Ihrem Haustier) sozusagen ein verbrieftes Recht auf eine immer gleich beim ersten Versuch ins Schwarze treffende Diagnose hätten? Dann muss ich Ihnen leider mitteilen, dass Sie damit gewaltig auf dem Holzweg sind.

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Tiermedizinische Fachangestellte: Die unbesungenen Heldinnen der Tiermedizin

Tiermedizinische Fachangestellte: Die unbesungenen Heldinnen der Tiermedizin

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Tiermedizinische Fachangestellte (TFAs bzw. im allgemeinen Sprachgebrauch Tierarzthelferinnen) erleben Sie als Patientenbesitzer meist am Behandlungstisch, wo sie Ihr Tier für den Tierarzt fixieren bzw. in die richtige Position für bestimmte Maßnahmen bringen. Das hat dazu geführt, dass in bestimmten Facebook-Kreisen die Berufsbezeichnung „Festhaltefachkräfte“ kursiert. Wie respektlos, herabwürdigend und nachgerade dämlich diese Bezeichnung ist, soll das Thema dieses Artikels sein. Übrigens: Man möge mir verzeihen, wenn der Text bezüglich der durchgehenden Verwendung der weiblichen Berufsbezeichnung nicht politisch korrekt genderneutral ist. Es bleibt nun mal eine Tatsache, dass Frauen über 99 Prozent der TFAs stellen.

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Kastration auf Probe: Das Suprelorin-Implantat (Kastrations-Chip)

Kastration auf Probe: Das Suprelorin-Implantat (Kastrations-Chip)

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Während die Besitzer bei der Kastration weiblicher Tiere meist darauf hoffen, dass der Eingriff das Wesen der Hündin nicht großartig verändern möge, wird im Gegensatz dazu die Kastration von Rüden überaus häufig mit völlig unrealistischen Erwartungen bezüglich einer Verhaltensmodifikation verknüpft. Man möchte die Operation durchführen lassen, gerne auch auf Rat von „Experten“ wie Hundetrainern und Gassibekanntschaften, weil man hofft, dass der Rüde dadurch „sanfter“, „weicher“ und leichter zu handhaben wird.

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Hunde- und Katzenfutter: Regional vs. Multinational

Hunde- und Katzenfutter: Regional vs. Multinational

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Gestern haben wir die Animal-Haustiermesse in Stuttgart besucht. Dabei fiel mir ein Messestand mit den beliebten Futtersorten Orijen und Acana auf, hergestellt von der kanadischen Firma Champion Petfoods. Beide Futtersorten würde ich als zur qualitativen Oberliga im Bereich Trockennahrung zählend beurteilen. Da wir in unserer Praxis mit dem Vorbericht immer auch die Fütterungsmethode eines Tieres aufnehmen, weiß ich, dass sehr viele Hunde und Katzen mit Produkten aus Übersee oder aus den Fabriken der multinationalen Konzerne ernährt werden. Das macht mir schon aus rein ökologischen Gründen Bauchweh.

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