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Sympathie und Antipathie, oder: Von den Grenzen der Professionalität

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Eigentlich sollte es bezüglich der Qualität medizinischer Versorgung keine Rolle spielen, ob ein Patient dem Arzt sympathisch oder unsympathisch ist. Eigentlich! Aber wie schrieb schon George Orwell: „All animals are equal, but some animals are more equal than others.“
Dieser Aufsatz bezieht sich sowohl auf Tier- als auch Humanmedizin und handelt davon, dass man als Patient bzw. Patientenbesitzer durchaus davon profitieren kann, wenn man sich um ein sympathisches Auftreten bemüht. Oder andersrum ausgedrückt: Sich als strikt seine (vermeintlichen) Rechte einfordernder Kotzbrocken zu präsentieren und davon auszugehen, dass der Dienstleister (Tier-)Arzt sowieso darauf angewiesen ist, sich mit dem Kunden um jeden Preis gut zu stellen, könnte – speziell im medizinischen Bereich – hochgradig gesundheitsgefährdend sein.

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Eine Stellungnahme zu einem impfkritischen Videoclip der Facebookseite „Planet Paw“

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Dieser Videoclip rauscht gerade durchs Netz und wurde bis zum jetzigen Zeitpunkt annähernd 250000 mal geteilt. Um verstehen zu können, um was es dabei geht, muss man leider Englisch sprechen. Ich kann mir im Rahmen dieses Postings nicht die Arbeit machen, eine Übersetzung zu liefern, sorry.

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Bulbusprolaps (Vorfall des Augapfels) beim Hund

Bulbusprolaps (Vorfall des Augapfels) beim Hund

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Dass der Bulbus (Augapfel) aus seiner knöchernen Höhle (Orbita) vorfällt, kann – außer durch sogenannte Rasanztraumata, bei denen sehr hohe Kräfte auf den Körper einwirken – fast nur bei Hunderassen passieren, die eine sehr flache Orbita besitzen, so dass der Augapfel oft nur durch die Spannung der Augenlider an seinem Platz gehalten wird. Besonders auffällig sind in dieser Hinsicht der Shih Tzu und der Pekingese, aber auch beim Mops kommt es immer wieder zu diesem Ereignis.

Speziell bei Shih Tzus und Pekingesen kann bereits ein etwas zu festes Packen am Nackenfell – sei es durch einen Menschen oder einen anderen Hund – zum Bulbusprolaps führen.

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Mundhöhlentumore bei Hund und Katze: Oft viel zu spät erkannt!

Mundhöhlentumore bei Hund und Katze: Oft viel zu spät erkannt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Viele Hunde- und Katzenhalter denken entweder nicht daran oder sind nicht dazu in der Lage, die Mundhöhle ihres Tieres auf regelmäßiger Basis genau zu inspizieren. Deshalb werden einem als Tierarzt so viele Patienten mit bedauerlich schlechtem Gebisszustand vorgestellt. Nun entwickeln sich Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparates halbwegs langsam, so dass man die Möglichkeit hat, dem Tierarzt die entsprechenden Kontrollen zu überlassen. Anders sieht es aber bezüglich der leider nicht so seltenen und gern bestürzend schnell wachsenden Tumore der Mundhöhle aus. Diese werden meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkt, so dass in vielen Fällen jede Hilfe zu spät kommt.

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Die Kastration des weiblichen Kaninchens: Meist dringend nötig!

Die Kastration des weiblichen Kaninchens: Meist dringend nötig!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
So sehr ich ein Gegner der pauschalen, prophylaktischen oder gar zu frühen Kastration bei Hunden bin, so sehr befürworte ich diese Operation beim weiblichen Kaninchen. Auf dem Foto sieht man genau das, was man fast immer vorfindet, wenn man ein Kaninchen mit mehr als 2 oder 3 Jahren ovarhysterektomiert (totaloperiert): Eine massiv entzündete Gebärmutter, die mit Sicherheit bereits schwerwiegende, chronische Beschwerden verursacht hat.
Ebenfalls nicht selten sind bei Häsinnen mittleren Alters die bei anderen Haustierarten kaum vorkommenden und bösartigen Adenokarzinome der Gebärmutterschleimhaut. Auch zystische oder bösartige Veränderungen der Ovarien (Eierstöcke) findet man recht häufig vor.

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Ein Vergleich: Katzenzahnbehandlung gestern und heute

Ein Vergleich: Katzenzahnbehandlung gestern und heute

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Es ist enorm, was sich in den dreißig Jahren meiner Berufstätigkeit an Fortschritten in Wissen und Technik ergeben hat, wie sehr sich der State of the Art verändert hat, wie sehr Behandlungsstandards stetig nach oben geschraubt wurden.
Lassen Sie uns einen für alle Tierbesitzer bekannten und eigentlich recht banalen Vorgang, eine Zahnbehandlung, als Beispiel hernehmen, um diese Entwicklung zu verdeutlichen. Warum speziell bei der Katze? Weil sich bei dieser Tierart noch mehr getan hat als beispielsweise beim Hund und weil in erster Linie die Katze von den verheerenden Resorptivläsionen betroffen ist, die den Anlass für sehr viele Zahnbehandlungen darstellen.

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Ein dickes Ei für Hunde- und Katzenbesitzer: Die Neufassung der Verordnung über Tierärztliche Hausapotheken!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Am 1. März 2018 ist eine Neufassung der Verordnung über Tierärztliche Hausapotheken (TÄHAV) in Kraft getreten, und zwar – was sicher beabsichtigt war – völlig unbemerkt durch die Personen, die davon am meisten betroffen sein werden.
In dieser Neufassung der TÄHAV wurde nämlich Ihnen, den Besitzern von Hunden und Katzen, ein richtig dickes Ei gelegt. Der Gesetzgeber selbst hat in einem Entwurf den finanziellen Mehraufwand mit über 20 Millionen Euro pro Jahr eingeschätzt, sich aber gleichzeitig befriedigt geäußert, dass diese Kosten von Tierbesitzern und Tierärzten getragen werden müssten, das Ganze für den Staat also kostenneutral wäre. Und um es gleich vorab ganz offen zu sagen: Wir Tiermediziner tragen da zwar den immensen und völlig sinnlosen Dokumentationsaufwand, reichen aber die von den Volksvertretern mal schnell beschlossenen Mehrkosten in vollem Umfang an Sie weiter. Sowas rollt immer bergab bis zum Endverbraucher. Ich gehe davon aus, dass Sie das schon geahnt haben.

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Tiermedizinische Notfallversorgung: Der Crash kommt nicht! Er passiert genau jetzt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Was den tiermedizinischen Alltagsbetrieb angeht, ist aus Sicht der deutschen Tierbesitzer alles wie gewohnt: Es gibt viele (genauer gesagt: immer noch zu viele) Tierarztpraxen. Man kann gut und gerne nach wie vor rumtelefonieren, um den billigsten Anbieter für eine Impfung oder eine Kastration herauszufinden, weil viele kleine Praxen mit geringer Qualifikationsstufe und dünner personeller und technischer Ausstattung dieses Spielchen mitmachen müssen, um überhaupt genug Kunden zum Überleben zu haben. Aus Sicht eines bestimmten Verbrauchertypus eine recht angenehme Situation.
Kommt es aber zu einem Notfall, einer schweren Erkrankung des Tieres am Wochenende oder bei Nacht, können inzwischen viele Tierbesitzer in so einigen Regionen Deutschlands nur noch beten, dass das irgendwie gut ausgeht, denn die gewohnten Versorgungsstrukturen mit ständig erreichbaren Tierkliniken an jeder Ecke brechen gerade krachend in sich zusammen.

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Auspuffreparatur: Ein Fall von Perianaltumoren beim Hund

Auspuffreparatur: Ein Fall von Perianaltumoren beim Hund

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Auf den Bildern sehen wir multiple, sehr weit fortgeschrittene Perianaltumore bei einem 11jährigen, intakten Rüden und den chirurgischen Therapieverlauf.
Dafür, dass Perianaltumore beim Hund relativ häufig sind, werden uns Patienten mit solchen Umfangsvermehrungen nicht selten in einem ziemlich späten Stadium vorgestellt. Statistisch bestehen Perianaltumore meist schon mehr als ein Jahr, bevor die Hunde deswegen in der Tierarztpraxis auftauchen. Das mag an einer für den Mediziner oft schwer zu verstehenden Tabuisierung dieser Körperregion liegen. Aufklärung scheint auf jeden Fall erforderlich zu sein, deshalb diese für manche eventuell unappetitliche Falldarstellung.

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Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd andere an!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Wenn Sie auch nur halbwegs meiner Altersgruppe angehören, werden Sie das kennen: Man kommt mit einer Erkrankung in eine Arztpraxis oder – noch schlimmer – für eine OP ins Krankenhaus, und plötzlich steht da ein halbes Kind vor einem und erklärt, dass die Durchführung der geplanten Maßnahme in seinen Händen liegen wird. Unwillkürlich denkt man sich mit mühsam unterdrückter Panik: Du? Kannst du denn schon lesen und schreiben? Ich will sofort den Chef sprechen!!!
Jeder von uns will gute, wenn nicht gar perfekte Ärzte für sich und auch für seine Tiere. Wie junge Mediziner aber gut oder gar perfekt werden, nämlich durch viel, viel Übung am lebenden Objekt, blendet man gerne aus. Sollen doch gefälligst andere dafür herhalten! Niemand, absolut niemand will Assistenz(tier)ärzte an sich oder seinem Tier üben lassen.

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