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Hohe Wellen: Durchsetzung von Paragraph 10 der neuen Tierschutzhundeverordnung (Ausstellungsverbot für Hunde mit Qualzuchtmerkmalen) durch die Veterinärämter

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin
Die Welt der vereinsorganisierten Hundezüchter:innen ist aktuell in heller Aufregung. Der Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) umreißt das Problem auf seiner Website folgendermaßen:
„Die letzten Wochen waren geprägt von Diskussionen mit Amtsveterinären, Behörden und Ministerien bezüglich der Umsetzung des § 10 der neuen Tierschutzhundeverordnung. Diese sieht unter anderem ein Ausstellungsverbot für Hunde mit sogenannten Qualzuchtmerkmalen vor. Die Ausstellungen in Erfurt, Lingen, Dortmund und Neumünster sind die ersten Großveranstaltungen, die von der seit dem 1.1.2022 geltenden Fassung der Tierschutzhundeverordnung betroffen und mit sehr unterschiedlichen Anordnungen konfrontiert worden sind. Auch Sportveranstaltungen und Spezialrassehunde-Ausstellungen rücken zunehmend in den Fokus und fallen ebenfalls unter den Geltungsbereich der Verordnung.“

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Osteolyse und Osteoproliferation - Zwei apokalyptische Reiter der Röntgendiagnostik

Osteolyse und Osteoproliferation – Zwei apokalyptische Reiter der Röntgendiagnostik

Von Johanne Bernick, Tierärztin, und Ralph Rückert, Tierarzt
Sieht man auf einem Röntgenbild an einer bestimmten Stelle gleichzeitig Osteolyse, also die Auflösung bzw. Zerstörung der physiologischen Knochenstruktur, und Osteoproliferation, also die ungeregelte, chaotische Neubildung von Knochengewebe, dann weiß man, dass man es in der Regel mit einem bösartigen Vorgang zu tun hat und dass es dem Patienten ans Leben geht.
Meist bringt man diese beiden Erscheinungen mit dem gefürchteten und prognostisch hochgradig ungünstigen Osteosarkom (Knochenkrebs) in Verbindung, von dem meist größere und schwerere Hunderassen betroffen sind. Hier aber zwei Fälle aus der Praxis mit hoffnungslos weit fortgeschrittenen Tumoren bei der Katze:

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Tele(tier)medizin, Fernberatung, Ferndiagnosen

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin
Der inzwischen annähernd verzweifelte Formen annehmende Fachkräftemangel, der Zusammenbruch der Notdienststrukturen und nicht zuletzt die Pandemie mit ihren Kontakteinschränkungen haben den Betonköpfen in der Politik und in unseren berufsständischen Verwaltungen auf schlagende Weise beigebracht, dass an der Nutzung moderner Kommunikationsmöglichkeiten auch in der Medizin und Tiermedizin wohl kaum ein Weg vorbei führen wird.
Wir sprechen von Tele(tier)medizin, dem Trend schlechthin, „the new kid on the block“, der aktuellsten Sau, die in letzter Zeit durch das tiermedizinische Dorf getrieben wird.

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Brandolinis Gesetz - oder: Vielen Dank für Ihre Hilfe!

Brandolinis Gesetz – oder: Vielen Dank für Ihre Hilfe!

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin
Bei Diskussionen unserer Beiträge auf der Facebook-Seite unserer Praxis bekommen wir häufig Komplimente für die Geduld, mit der wir versuchen, auch auf reichlich unsinnige Kommentare mehr oder weniger ausführlich und rational einzugehen. Einfach ist das aber beileibe nicht!
In erster Linie führen zwei Faktoren dazu, dass wir keineswegs auf jeden Kommentar reagieren können, der eigentlich deutlichen Widerspruch verdient. Zum einen lösen manche Themen so heftige Diskussionen aus, dass man von der schieren Anzahl der Wortmeldungen einfach erschlagen wird. Zum anderen gibt es da leider Gottes das titelgebende Gesetz nach Brandolini, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt.

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Zahnwurzelbehandlungen vs. Tierschutz oder: Tierzahnmedizin ist nicht gleich Humanzahnmedizin

Zahnwurzelbehandlungen vs. Tierschutz oder: Tierzahnmedizin ist nicht gleich Humanzahnmedizin

Von Ralph Rückert, Tierarzt, Ulm, und Claus Meyer, Tierarzt, Mönchengladbach
Wurzelkanalbehandlungen bei Hunden und Katzen? Sicher irgendwie ein Nischenthema, das viele Besitzer:innen naturgemäß erst genau dann interessiert, wenn sich der Hund oder die Katze einen Zahn abgebrochen hat und sich die dringende Frage stellt: Zahnextraktion oder Wurzelbehandlung (evtl. kombiniert mit einer Überkronung)? Da aber solche Zahnfrakturen bei beiden Tierarten gar nicht so selten vorkommen, macht es wohl Sinn, sich mal vorab ein paar Gedanken zu machen.
Ich rate aus den in diesem Artikel zu erläuternden Gründen Tierbesitzer:innen schon seit vielen Jahren von Wurzelkanalbehandlungen ab und empfehle – von absoluten Ausnahmen abgesehen – viel eher die Extraktion des beschädigten Zahnes. Mit diesem Standpunkt habe ich mich immer recht alleine gefühlt, sozusagen als Vertreter einer mehr oder weniger exotischen und überpingeligen Denkweise.
Dann kam mein sehr geschätzter Kollege Claus Meyer und sein Posting zu diesem Thema in einer tiermedizinischen Fachgruppe. Claus praktiziert in seiner Praxis in Mönchengladbach Tierzahnmedizin auf höchstem Niveau, hat in Sachen Wurzelkanalbehandlung genau die gleiche Meinung wie ich und ist zu meiner großen Freude für diesen Artikel mein Co-Autor.

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Das Irismelanom der Katze: Bösartig und häufig tödlich!

Das Irismelanom der Katze: Bösartig und häufig tödlich!

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin
Ein guter Grund mehr, der geliebten Katze immer mal wieder wirklich tief in die Augen zu schauen: Das Irismelanom ist der häufigste Augentumor bei Katzen über 7 Jahren und leider ausgesprochen bösartig und metastasierungsfreudig. In etwa der Hälfte der Fälle hat zum Zeitpunkt der Diagnosestellung schon eine Metastasierung stattgefunden.
Deshalb ist eine frühe Entdeckung (in der Regel durch die Besitzer:innen) von entscheidender Bedeutung für die Überlebenschancen. Jegliche Farb- oder Texturveränderung der Iris muss einen als Katzenhalter:in zu einem zügigen Besuch der Tierarztpraxis des Vertrauens veranlassen. Für Irismelanome gilt wirklich: Lieber einmal zu viel geschaut!

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Memo to all: Katzenzahnbehandlungen ohne Dentalröntgen sind tierschutzwidriger Pfusch

Memo to all: Katzenzahnbehandlungen ohne Dentalröntgen sind tierschutzwidriger Pfusch, und zwar immer und grundsätzlich!

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin
Mal wieder Zahn-Röntgenbilder, die zornig machen! Ein paar Monate zuvor hatte die Katze eine sicher sehr preisgünstige „professionelle“ Zahnreinigung unter Narkose, bei der auch ein Zahn „gezogen“ wurde. Genauer gesagt wurde der Zahn 408 nicht kunstgerecht extrahiert, sondern unter Zurücklassen der kompletten (und natürlich dauerhaft schmerzhaften) vorderen Zahnwurzel irgendwie rausgebrochen. Und es wurden an den anderen Unterkieferzähnen verheerende und ebenfalls extrem schmerzhafte Resorptivläsionen (RL oder FORL) ignoriert, unter denen die Katze eine sehr lange Zeit schwer zu leiden hatte.
So einen Stuss kann man natürlich nur abliefern, wenn kein dentales Röntgen zur Anwendung gebracht wird. Bei der immensen Quote (über 50 Prozent aller Tiere über 5 Jahren), mit der Katzen von Resorptivläsionen betroffen sind, ist jede Art von Zahnbehandlung bei der Katze ohne die Anfertigung dentaler Röntgenaufnahmen in unseren Augen sowohl tierschutzwidrig als auch kunstfehlerhaft.

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Von Narkosen

Von Narkosen, Wärme und Verbrennungen

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin
Die Fotos zeigen den zwar erfreulichen, aber sich über viele Wochen ziehenden Heilungsverlauf einer großflächigen Verbrennung dritten Grades auf dem Rücken eines kleinen Hundes. Diese Verbrennung ist während eines Eingriffs in Narkose entstanden. Das kann auf zweierlei Art passieren: Zum einen (und eher selten) durch die sogenannte Neutralelektrode eines Hochfrequenzchirurgiegerätes, zum anderen (und deutlich häufiger) durch die zu hohe Temperaturabgabe einer Wärmematte, wie sie zum Erhalt der Körpertemperatur der Patienten während Narkosen verwendet wird.
Das ist ein klassischer Fall! Kommt zwar insgesamt selten vor, aber doch häufig genug, dass wir Tierärzt:innen alle einen echten Horror davor haben. Den Gedanken, dass man das während der OP zwangsläufig bemerken oder gar riechen müsste, kann man gleich vergessen. Schon eine geringfügig zu hohe Temperatur (42 Grad plus) der Wärmematte kann solche schweren Schäden verursachen . Durch die lange Einwirkzeit und die Minderdurchblutung der auf der Matte aufliegenden Hautpartien kommt es zu einer meist (je nach Fellstruktur und Haarlänge) erst nach Tagen zu bemerkenden, aber extrem schmerzhaften und tiefreichenden Hautnekrose (Gewebeuntergang). Ursache ist meist technisches oder menschliches Versagen, also zum Beispiel ein Defekt des Mattenthermostaten oder ein versehentliches Verstellen desselben.

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Tiermedizinische Betriebswirtschaft I: „Faire“ Preise? Wirklich „fair“? Und „fair“ für wen?

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Ein Zitat aus einem Facebook-Kommentar:
„Ich musste mit meiner Hündin heute früh zum Tiermedizinischen Notdienst. Die Ärztin kannte mich und meine Hündin nicht, hat genau diagnostiziert,die Wirbelsäule geröntgt, beraten, Spritzen gesetzt und Medikamente mitgegeben. Bezahlen musste ich €132,- + Vater Staat. Am Sonntag! Für die Zeit, die Beratung und den technischen Aufwand, finde ich den Preis absolut fair.“
Absolut fair! Hm…, fair für wen eigentlich bitte? Fair nach welchen Maßstäben? Könnten wir uns eventuell hier unter uns darauf einigen, dass diese und Tausende ganz ähnlicher Aussagen, die man überall lesen kann, letztendlich scheinheiliger Bullshit sind? Es geht in Wirklichkeit überhaupt nicht um „fair“, es geht um „billig, billiger, am billigsten“! Wenn man auch nur drei Meter weit selbständig denken kann und einen kurzen Blick in die Gebührenordnung für Tierärzte wirft, wird sofort sonnenklar, dass an der genannten Gebührenhöhe „für die Zeit, die Beratung und den technischen Aufwand“ rein gar nichts „fair“ ist, schon gar nicht im Notdienst. „Illegales und massives Gebührendumping unter Ausnützung mühsam getarnter Sklavenarbeit von Abhängigen“ würde es eher treffen.

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Was Hunde können sollten: Wunschzettel eines Tierarztes

Was Hunde können sollten: Wunschzettel eines Tierarztes

Von Ralph Rückert, Tierarzt
In einem anderen Artikel bin ich ja schon mal recht wortreich darauf eingegangen, dass bei der Erziehung von Hunden das Thema „Tierarztbesuch“ leider meistens völlig außen vor bleibt.
Heute möchte ich mal in Form eines knapp formulierten Wunschzettels zusammen fassen, was man einem jungen Hund aus tiermedizinischer Sicht so alles Sinnvolles beibringen könnte, und zwar zum offensichtlichen Nutzen von Hund, Besitzer und Tierarzt. Der Wunschzettel ist natürlich dem Umstand geschuldet, dass ein sehr großer Prozentsatz der Hunde diese Dinge leider NICHT drauf hat.

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