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Ab heute in Kraft: Die neue Notdienst-Gebührenordnung für Tierärzte!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Am 20. Dezember hat – wie erwartet – der Bundesrat die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) mit besonderer Berücksichtigung der Gebühren im Notdienst geändert. Gestern, am Donnerstag, den 13. Februar 2020, wurden die Änderungen im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und sind damit ab heute in Kraft. Sollten Sie mit ihrem Tier dieses Wochenende den Notdienst benötigen, gehören Sie zu den ersten Kunden, die von dieser Änderung betroffen sein werden.
Der Kern der Änderung in einem Satz: Nehmen Sie in Zukunft tiermedizinische Notdienstleistungen in Anspruch, werden Ihnen erstens eine Notdienstpauschale (sogenannte Türöffnungs- oder Handshake-Gebühr) von 50 Euro (plus Mehrwertsteuer!) und zweitens ein deutlich erhöhter Gebührenrahmen für die erbrachten Leistungen (plus Mehrwertsteuer!) berechnet.

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Die Plattnasen-Tragödie: Haben-Will frisst Hirn!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Ein Freund und Admin einer großen Hundegruppe hat sich neulich mal die Mühe gemacht, die Neuanmeldungszahlen des Tasso-Haustierregisters für das Jahr 2018 den offiziellen VDH-Welpenzahlen gegenüber zu stellen.
Auf Platz 5 der Tasso-Statistik finden wir die Französische Bulldogge mit 11203 Neuanmeldungen. Der grauenhafte Trend, mit einer der schlimmsten Qualzuchtrassen aller Zeiten an der Leine durch die Gegend zu laufen, ist also leider ungebrochen. Diese Tatsache wird in ihrer Dramatik allenfalls dadurch übertroffen, dass diesen 11203 Neuanmeldungen gerade mal 154 (1,37 Prozent!) offiziell bei VDH-Züchtern geborene Frenchie-Welpen gegenüber stehen.

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Das allerbeste Schmerzmittel für Arthrosen bei Hund und Katze!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Unzählige Male habe ich in meinen 30 Jahren als praktizierender Tierarzt meinen Patienten Schmerzmittel zur Linderung ihrer Beschwerden durch degenerative Gelenkveränderungen (Arthrose) verschrieben. Und ebenso unzählige Male bin ich nach meiner Meinung gefragt worden zu Zusatzpräparaten mit allenfalls zweifelhafter oder gar überhaupt nicht nachweisbarer Wirkung, wie zum Beispiel Kollagen, Glucosamin, Chondroitin, etc..
Auf Verblüffung und manchmal sogar einen gewissen geistigen Widerstand stoße ich dagegen, wenn ich den Patientenbesitzern das effektivste Arthroseschmerzmittel überhaupt ans Herz lege, das zudem auch noch den enormen Vorteil hat, das Weiterfortschreiten der Gelenkveränderungen zumindest zu verlangsamen. Wie heißt dieses Wundermittel?

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Osteosarkom (Knochenkrebs) bei Hund und Katze aus der Sicht des Haustierarztes

Von Ralph Rückert, Tierarzt
„Lasciate ogni speranza, voi ch’entrate! – Lasset, die Ihr hier eintretet, alle Hoffnung fahren!“ (Dante Alighieri)
Für wenige andere Erkrankungen gilt dieses Zitat in dem Ausmaß wie für das Osteosarkom beim Hund. Ab dem Moment der Diagnose geht es in der überwältigenden Anzahl der Fälle nicht mehr um Heilung, sondern nur noch darum, wie lang der Patient mit welcher Lebensqualität noch überleben wird.
Deutlich besser dran ist die Katze, bei der Osteosarkome seltener auftreten als beim Hund und sich auch wesentlich weniger aggressiv verhalten.

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Die Gesellschaft für freie Tiermedizin (GFT)

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Die Tiermedizin ist im Umbruch! Die neuen Big Player heißen Anicura (Mars) und Evidensia (Nestlé). Diese Investoren kaufen europaweit Praxen und Kliniken auf und betreiben sie als hochrentable Profitmaschinen.
In meinem letzten Blogartikel
„Mars, AniCura, Nestlé, Evidensia: Deutschlands Tiermedizin wird zum Schlachtfeld der Corporates!“
habe ich sowohl die Hintergründe als auch meine persönliche Einschätzung ausführlich erläutert.

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Mars, AniCura, Nestlé, Evidensia: Deutschlands Tiermedizin wird zum Schlachtfeld der Corporates!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Gleich zu Beginn eine Klarstellung: Das ist beileibe keine neutrale Reportage, sondern eindeutig eine Polemik, die ausschließlich meine Meinung und meine tiefe Besorgnis über die aktuelle Attacke international agierender Großunternehmen (Corporates) auf den deutschen Tiermedizin-Markt zum Ausdruck bringen soll. Als Warnung: Nur für wirklich Interessierte! Sie haben es mit rund 3000 Wörtern zu tun. Machen Sie es sich also ruhig erst mal mit einem Glas Rotwein gemütlich!
Ready Player One! Die Spieler sind auf dem Spielfeld, die Schlacht um den deutschen bzw. europäischen Tiermedizin-Markt hat begonnen. Die AniCura-Group mit inzwischen ca. 270 Klinik- und Praxis-Standorten in ganz Europa ist der Avatar von Mars Petcare, dem weltweit größten Besitzer von Tierarztpraxen und -kliniken.

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Die Isoxazoline Bravecto, Nexgard, Simparica und Credelio: Nützlich, sinnvoll oder gefährlich?

Von Ralph Rückert, Tierarzt
In meinem Grundlagen-Artikel über Ektoparasitenprophylaxe bin ich ganz am Ende zwar schon mal auf die Wirkstoffgruppe der Isoxazoline eingegangen, aber gerade diese Präparate sind in Tierhaltergruppen und -foren ein derartiges Dauerthema, dass ich noch einmal ganz spezifisch über sie schreiben möchte.
Die Isoxazoline, deren Substanznamen alle mit -laner enden (Fluralaner, Afoxolaner, Sarolaner, Lotilaner), sind eine tierarzneimittelhistorisch sehr junge Wirkstoffgruppe und erst seit ca. fünf Jahren auf dem Markt. Sie sind systemische Insektizide und Akarizide, wirken also gegen Zecken, Flöhe und Milben. „Systemisch“ bedeutet, dass sich der Wirkstoff nach oraler Verabreichung im Körper des Hundes in mehr oder weniger allen Geweben verteilt und die Zielparasiten, die Körperflüssigkeiten des Hundes aufnehmen, mehr oder weniger schnell um die Ecke bringt.

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Impfnebenwirkungen: Die unangenehmen Aspekte von Vorsorge

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Eine gute Freundin, selbst keine Ärztin, aber Frau eines unfallchirurgischen Chefarztes, sagt immer, dass jedem Unfallchirurgen irgendwann ein Arm oder ein Bein gebrochen werden müsste, damit sie das, was sie so alltäglich machen, mal aus Sicht des Patienten erleben dürfen.
Was die Empathie mit Operationspatienten angeht, fühle ich mich nach – wenn ich richtig zähle – sechs chirurgischen Eingriffen in meinem bisherigen Leben ganz gut eingestellt. Jetzt, gerade letztes Wochenende, haben meine Frau und ich mal erleben dürfen, wie es sich anfühlt, wenn eine Impfung ziemlich unangenehme Nebenwirkungen hervorruft.

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Triage in der Tiermedizin: Ein Blick hinter die Kulissen

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Triage, ein aus dem Französischen stammender Begriff für einen hässlichen medizinischen Vorgang: Überfordert (etwa in der Militär-, Seuchen- oder Katastrophenmedizin) die Zahl der Fälle die vorhandenen Ressourcen (Intensivbetten, OP-Tische, Ärzte und anderes medizinisches Personal), muss eine Triage durchgeführt werden, also eine sinnvolle Reihenfolge für die Behandlung der wartenden Patienten gefunden werden, im extremsten Fall unter Inkaufnahme von Todesfällen, die bei ausreichenden Ressourcen vermeidbar gewesen wären.
In der Tiermedizin hat die Triage (außer als Telefon-Triage bei der Terminvergabe) nie eine große Rolle gespielt. Bis jetzt! Durch das Bröckeln unserer Notdienststrukturen sind die Einrichtungen, die noch Notfälle versorgen, tatsächlich in letzter Zeit manchmal (und wohl leider zunehmend) gezwungen, in ihren Wartezimmern eine Art Triage durchzuführen. Das kann für die Besitzer schwer kranker Tiere, die natürlicherweise den eigenen Notfall für den wichtigsten halten und die zudem keinen Einblick in Vorgänge und Zwänge hinter den Kulissen haben, eine sehr belastende Erfahrung darstellen.

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Maligne Kunden und was sie anrichten (Teil 3): Am Wendepunkt

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Wenn Sie als normaler, sich allzeit zivilisiert verhaltender Mensch und Tierbesitzer den ersten und zweiten Teil dieser Serie gelesen haben, werden Sie sich vielleicht denken: Unglaublich, was die so aushalten müssen, die Tierärztinnen und Tierärzte! Aber inwiefern soll solches Fehlverhalten mancher Leute das ganze System Tiermedizin beeinflussen, und damit auch mir, dem sich korrekt verhaltenden Kunden schaden?
Ich bin der Überzeugung, dass wir uns in der Tiermedizin mit großer Geschwindigkeit dem titelgebenden Wendepunkt nähern, ihn teilweise vielleicht sogar schon erreicht haben, an dem der jahrzehntelang als gegeben angenommene Käufermarkt Tiermedizin in einen Verkäufermarkt umschlägt, sprich: Der Kunde, der Tierbesitzer kann nicht länger die Bedingungen diktieren, unter denen tiermedizinische Leistungen erbracht werden. Bösartiges, toxisches Verhalten von gewissen Kunden ist zwar nur einer der vielen Faktoren, die diese Entwicklung antreiben, aber ein ganz wesentlicher.

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