Wieder ein Schlachthofskandal und ein Berufsstand als Sündenbock
Von Ralph Rückert, Tierarzt
Vor ein paar Tagen wurde von der Tierrechtsorganisation Aninova ein neuer Schlachthofskandal öffentlich gemacht. Videoaufnahmen aus dem Schlachthof Elsfleth bei Oldenburg (Niedersachsen) zeigen einem Kurzgutachten der „Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft e.V.“ zufolge absolut unhaltbare Zustände in allen Bereichen. Der Schlachthof wurde inzwischen geschlossen.
Viel besser als das nachträgliche Schließen eines Betriebes, der – nach dem Videomaterial zu schließen – wohl schon lange und gewohnheitsmäßig gegen alle möglichen Regelungen verstoßen hat, wären natürlich wirklich funktionierende Kontrollmechanismen, die zuverlässig verhindern würden, dass solche Zustände überhaupt entstehen können. Dass wir derartige Kontrollmechanismen schlicht nicht haben (oder nicht haben wollen?), kann man aus der reinen Zahl von Schlachtbetrieben ersehen, in denen Tierrechtsorganisationen immer wieder schlimme bis grauenhafte Zustände aufdecken. Man kann also mit Fug und Recht von einem kompletten Systemversagen reden.
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