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„Nee, da muss man noch nix machen!“ – Prophylaxe in der Tierzahnmedizin

Von Ralph Rückert, Tierarzt
„In der Praxis X / in der Klinik Y haben sie gesagt, da müsste man noch nix machen!“. Ein – gern in leicht empörtem oder genervtem Tonfall vorgebrachter – Einwand, den wir öfter hören, wenn wir eine Tierbesitzerin / einen Tierbesitzer auf die Notwendigkeit einer professionellen Zahnreinigung (PZR) aufmerksam machen. Bei uns „Prophylaxe-Taliban“ löst das regelmäßig irgendwas zwischen Stirnrunzeln und Kopfschütteln aus.
Die vier Fotos zeigen Zahnsteinansatz unterschiedlichen Schweregrades beim Hund, von ziemlich wenig bis schrecklich viel. Alle diese Stadien sind nach unserer Ansicht definitiv behandlungsbedürftig. Eine Prophylaxe im Sinne einer vorbeugenden Maßnahme, die verhindern soll, dass Krankheiten der Zähne oder des Zahnhalteapparates überhaupt erst entstehen, ist aber nur in Fällen von leichtem Zahnsteinansatz möglich (Foto 1, allenfalls noch Foto 2). Bei fortgeschrittenem Zahnsteinansatz (Bild 3 und 4) findet sich meist schon eine mehr oder weniger starke Parodontitis, sprich: Es ist bereits ein nicht mehr rückgängig zu machender Schaden am Zahnhalteapparat entstanden, der bestenfalls aufgehalten werden kann, oder gar (Bild 4) schon ein so verheerender Zustand erreicht, dass Zahnverluste nicht mehr zu vermeiden sind.

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