Hunde vegan ernähren: Sofort zur Anzeige bringen oder erst mal drüber nachdenken?
Von Ralph Rückert, Tierarzt
Über den Daumen gepeilt ernähren sich etwa 5 Prozent der Deutschen vegetarisch, maximal 1 Prozent vegan. Umfragen zufolge sollen die Gründe dafür eher im ethischen als im ernährungsphysiologischen Bereich zu finden sein. Wer sich vegetarisch bzw. vegan ernährt, möchte also vermeiden, dass er sich auf Kosten von Tieren ernährt, oder macht sich Gedanken um die globalen ökologischen und ökonomischen Auswirkungen des Fleischkonsums.
Ich denke nicht, dass das jemals systematisch untersucht worden ist, halte es aber für gut möglich, dass unter Hundehaltern, die ja in der Regel nicht nur Hunde-, sondern auch ganz allgemein Tierfreunde sind, der prozentuale Anteil von Vegetariern und Veganern eher noch etwas höher ist als in der Restbevölkerung. Dadurch entsteht natürlich eine etwas paradox anmutende Situation: Der ethisch motivierte Vegetarier oder Veganer lebt in engster Gemeinschaft mit einem zoologisch zur Ordnung der Carnivora (Raubtiere) gezählten Vierbeiner, der dementsprechend eine klare Vorliebe für Fleisch hat und darüber hinaus als Tier keine diesbezüglichen moralischen Skrupel hegen muss.
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