Narkosen bei Hund und Katze: Der ausgelieferte Tierbesitzer?
Von Ralph Rückert, Tierarzt
Neulich in einer Facebook-Hundegruppe: „Was kostet denn hier in der Region so eine Zahnreinigung? Ein Zahn muss auch noch gezogen werden!“
Klar, da kamen jede Menge Antworten mit wild über das ganze denkbare Spektrum verstreuten Summen. Ich habe mich dann in einem Kommentar bemüht, aus fachlicher Sicht darzustellen, dass mit den angegebenen Informationen keine realistische Kostenschätzung möglich ist, weil zum Beispiel keiner weiß, wie schwer oder wie alt der Hund ist, ob es Vorerkrankungen gibt und welcher Zahn da genau extrahiert werden muss. Im Gegensatz zum Menschen muss der ganze Eingriff ja in Vollnarkose abgewickelt werden, was einen großen und sehr variablen Teil der Kosten ausmacht.
Das Posting hat mich danach trotzdem noch eine ganze Weile nicht losgelassen, und irgendwie kam mir der Gedanke, dass Ihr Tierbesitzer in genau diesem Punkt, nämlich der Narkose bei Eurem Tier, uns Tierärzten so richtig ausgeliefert und deshalb ziemlich arme Schweine seid! Nur zur Klarstellung: Mit dieser Formulierung will ich Euch in keinster Weise beleidigen, sondern vielmehr mein Mitleid, mein Mitgefühl für diese Hilflosigkeit zum Ausdruck bringen.
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