Vergiftung: Die häufigste Fehldiagnose der Tiermedizin
Von Ralph Rückert, Tierarzt
Neulich in einer Facebook-Gruppe: „Waren gestern beim Tierarzt. Tobi war plötzlich ganz seltsam apathisch, hat sich übergeben und gezittert, ganz schnell geatmet. Der Tierarzt hat gesagt, dass es wahrscheinlich Rattengift war und hat ihm mehrere Spritzen gegeben. Heute geht es ihm Gott sei Dank wieder gut.“ Rattengift? Also ein Cumarinderivat, ein Gerinnungshemmer? Diagnostiziert so ganz ohne den Nachweis von Blutungen und ohne Gerinnungstest??? Nö, ganz sicher nicht, zumindest nicht, wenn es dem Hund nach einmaliger Behandlung wieder ganz prima geht. Bei einer Cumarinvergiftung muss man nämlich über einige Tage behandeln, um den Patienten zu retten. Also: Fehldiagnose! Dass es dem Patienten besser geht, ist allein seinen Selbstheilungskräften und/oder der zufälligen Anwendung des richtigen Medikaments zu verdanken.
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