Praxisbericht: Penisamputation beim Kater wegen Harnröhrenverlegung

Praxisbericht: Penisamputation beim Kater wegen Harnröhrenverlegung

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Ein Bericht aus der täglichen Praxis: Das ist Wuschel, ein noch relativ junger, kastrierter Kater, der im Haus gehalten wird. Wuschel haben wir erst am Sonntag kennengelernt, als er als Notfall zu uns in die Praxis kam, da er keinen Harn mehr absetzen konnte und sich arg quälte. Die Diagnose war schnell klar: Die Blase war zum Bersten gefüllt und darin fand sich im Ultraschall-Bild jede Menge Harngrieß (unzählige winzige Harnsteine). Offenbar hatte sich ein sogenannter „Plug“ (englisch für „Stopfen“) aus Grieß und anderem Material gebildet und die Harnröhre komplett verschlossen. Dies kann speziell beim Kater sehr leicht passieren, weil sich bei diesem die Harnröhre zur Penisspitze hin drastisch verengt. Diese Situation stellt aufgrund der Qualen für den Kater und die zunehmende Harnvergiftung einen klaren Notfall dar.

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